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kate's bike propped up against a sign saying teh bakery is open

Breaking the Cycle Across Australia #6: Auf den Spuren der Ghan Railways (alt und neu)

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Daten: 28. Juni bis 3. Juli
Marree – Port Augusta – Woomera | Distanz: 575 km
Gesamtdistanz: 1961 km

TAG 18 (von Marree nach Lyndhurst) | 83 km

In Marree regnete es ohne Unterlass und da keine Aussicht bestand, dass der Oodnadatta Track für eine oder sogar zwei Wochen geöffnet werden würde, musste ich auf Plan D zurückgreifen. Das Team sollte bis zum 11. Juli in Coober Pedy sein (die Videofilmer wechselten), und da es keine Garantie gab, dass die Straßen rechtzeitig geöffnet werden, damit ich die 400 km (4 Tage) radeln konnte, hatte ich keine andere Wahl, als den ganzen Weg über Port Augusta (an der Südküste) zu radeln, eine Strecke von über 900 km auf Asphalt! Mit einem Fatbike auf dem Asphalt zu fahren, ist so, als würde man einen Traktor statt eines Lamborghini fahren!

Tom Kruse’s red Royal Mail truck – in the drizzly rain!
Tom Kruses roter Royal Mail Truck—im Nieselregen!

Bevor wir uns auf den Weg machten, drehten Gelareh und ich im Nieselregen ein paar Aufnahmen in der Stadt. Es gab verschiedene Fahrzeuge zu sehen, die auf dem Birdsville Track eingesetzt wurden—Tom Kruses Royal Mail Truck, eine alte Dampflokomotive, einen Wagen, der von Pferden gezogen wurde, und einen Kamelkarren. In der Stadt gab es drei rudimentäre alte Moscheen, die einst von einer großen afghanischen Bevölkerung besucht wurden..

The remains of one of the mosques in Marree that used to serve the Afghan population who worked the Birdsville Track
Eine der Moscheen in Marree, die früher der afghanischen Bevölkerung diente, die auf dem Birdsville Track arbeitete.

Meine 12 cm breiten Reifen surrten über den Asphalt, als ich mich an einem nasskalten Morgen auf den Weg machte—aber ich war ein wenig niedergeschlagen, denn für den Abschnitt entlang der Finke, den ich so sorgfältig geplant hatte, würde ich keine Zeit haben. Dennoch war ich gespannt, was für Möglichkeiten diese neue Strecke bieten würde.

Das erste Ziel war Farina, eine historische Siedlung und Zughaltestelle an der alten Ghan-Eisenbahnlinie. Der Ort wurde 1878 von einer Gruppe optimistischer Landwirte gegründet, die glaubten, Weizen und Gerste anbauen zu können, aber die normalen Niederschläge reichten nie aus, um eine rentable Getreideernte zu ermöglichen. In der Blütezeit lebten hier 600 Menschen, es gab zwei Hotels, eine unterirdische Bäckerei, eine Bank, zwei Brauereien, eine Schule, eine anglikanische Kirche und ein Bordell. Das Postamt wurde in den 1960er Jahren geschlossen, die Eisenbahnlinie in den 1980er Jahren stillgelegt und seit 1967 lebt dort niemand mehr. Im Jahr 2008 begann die Gruppe Farina Restoration mit der Restaurierung der Stadt, einschließlich der berühmten unterirdischen Bäckerei. Jedes Jahr arbeitet eine Gruppe von freiwilligen Bäckern einige Wochen lang in der traditionellen Bäckerei.

 Ein paar Kilometer vor der Abzweigung nach Farina glaubte ich, bereits den Duft von frisch gebackenem Brot zu riechen.
Ein paar Kilometer vor der Abzweigung nach Farina glaubte ich, bereits den Duft von frisch gebackenem Brot zu riechen.

Nur 55 km südlich von Marree wollten wir die unterirdische Bäckerei zum Mittagessen besuchen. Das Team fuhr voraus, und als ich die ersten beiden Abzweigungen erreichte (die Ruinen der Stadt liegen zwei Kilometer von der Straße entfernt), waren beide wegen Überschwemmung gesperrt. Als ich weiterfuhr, sah ich ein Fahrzeug eine der Pisten hinunterfahren, und dann bemerkte ich ein weißes Fahrzeug in der Nähe des Haupthofs und dachte, es gehöre zum Team. Ich beschloss, einen anderen Weg in das Dorf hinein zu nehmen, aber schon bald war mein Rad mit klebrigem, lehmartigem Schlamm verstopft. Ich schaltete meinen Allradantrieb zu und fuhr weiter in Richtung der Schilder. An einem Punkt fuhr ich einen Teil der alten Eisenbahnstrecke entlang. Ich fand die Hauptstraße, aber sie stand unter Wasser; daher ich wagte mich querfeldein durch das Gebüsch, schleppte mich über den Morast und fand gelegentlich ein Stück fahrbare Strecke. Am Gehöft traf ich auf einige Freiwillige, die mir bestätigten, dass die Bäckerei geschlossen war und dass mein Team an einem anderen geschlossenen Zugangspunkt weiter entlang der Asphaltstraße auf mich wartete. Ich bat einen der Freiwilligen, meinem Team über sein Funkgerät eine Nachricht zu schicken, und arbeitete mich langsam vor, meist neben der schlammigen Piste, bis ich das Team erreichte. Ich war komplett verdreckt und, was noch schlimmer war, mein Rad war voller Schlamm.

Wenigstens brachte die Nachmittagsetappe etwas Sonnenschein, aber jetzt war es der starke Gegenwind, der mich jeden Zentimeter des Weges nach Lyndhurst erkämpfen ließ. Die Zelte von Gelareh und mir waren vom Regen in Marree noch immer durchnässt, also nahmen wir uns ein Zimmer im Hotel. Lyndhurst ist ein sehr kleiner Ort an der Kreuzung des Strzelecki Track (der derzeit ebenfalls geschlossen ist) und des Explorers’ Way, dem wir folgten.

The colours of ochre hills were eye-catching in several of the road cuttings.
Die Farben der ockerfarbenen Hügel stachen mir ins Auge.

TAG 19 (von Lyndhurst nach Parachilna) | 107 km

Zufahrt zu den nördlichen Flinders Ranges auf dem Weg nach Copley.
Zufahrt zu den nördlichen Flinders Ranges auf dem Weg nach Copley.

Von Lyndhurst aus fuhr ich in die nördlichen Flinders Ranges und folgte der Old Ghan Line nach Copley, wo Martin und Sandra eine weitere Bäckerei kannten—und diese war geöffnet! Die Spezialität waren Quandong-Produkte. Quandongs wachsen im halbtrockenen Busch des ganzen Landes, und ich erinnere mich, dass ich als Kind im westaustralischen Weizengürtel Quandong-Marmelade gegessen habe. Die Besitzer der Bäckerei, Shirl und ihr Sohn, erzählten mir, dass die Frauen der Aborigines das Fruchtfleisch ernten, zubereiten und trocknen, um es in der Bäckerei zu verkaufen. Ich half Shirl, Quandong-Taschen zu backen, bevor ich mich selbst mit diesem wundervollen, frisch zubereiteten Gebäck vollstopfte, das mich für den Rest des Tages satt machte.

Shirl und ihr Sohn (sorry, ich kann mich nicht an seinen Namen erinnern) mit Gläsern voll getrocknetem Quandong-Fruchtfleisch und Nüssen.
Shirl und ihr Sohn (sorry, ich kann mich nicht an seinen Namen erinnern) mit Gläsern voll getrocknetem Quandong-Fruchtfleisch und Nüssen.
Schild des Quandong-Cafés
Schild des Quandong-Cafés

Die Fahrt am Nachmittag hat mir sehr gut gefallen. Ich folgte wunderschönen, von Eukalyptusbäumen gesäumten Bächen und überquerte viele, die seit kurzem überflutet waren. Ich fuhr entlang der Old Ghan, an der Westseite der großen Wand der alten Flinders Ranges. Ich sah viele Wildtiere—Adler, Kakadus, Emus, Kängurus und Wallabys. Außerdem war nicht zu übersehen, dass ich Schafland erreicht hatte, während weiter nördlich nur Rinder geweidet hatten.

Ich hielt im Bett des Windy Creek an, um die wunderbare Brückenarchitektur der Old Ghan Railway zu bewundern.
Ich hielt im Bett des Windy Creek an, um die wunderbare Brückenarchitektur der Old Ghan Railway zu bewundern.
Ein Adler hockt auf einem alten Telegrafenmast.
Ein Adler hockt auf einem alten Telegrafenmast.

Als ich am Abend in Parachilna ankam, war es bereits sehr kühl. Die Stadt ist winzig, aber überraschenderweise war das Pub, das Prairie Hotel, ein Nobelrestaurant. Auf der Speisekarte standen alle möglichen Wildsorten, und sie brauen sogar ihr eigenes Bier—das Essen war fantastisch!

TAG 20 (von Parachilna nach Hawker) | 91 km

Die Flinders Ranges waren den ganzen Tag über atemberaubend, obwohl ich die meiste Zeit Gegenwind hatte.

Meine Route am Morgen
Meine Route am Morgen
Rick sieht zu, wie Russell das Wasser für den Billy Tea kocht—ich freue mich immer auf unsere morgendlichen Teepausen!
Rick sieht zu, wie Russell das Wasser für den Billy Tea kocht—ich freue mich immer auf unsere morgendlichen Teepausen!
Die wunderschönen Flinders Ranges und grüne Weiden—Schafland.
Die wunderschönen Flinders Ranges und grüne Weiden—Schafland.

Die Ranges verlaufen als Nord-Süd-Kamm. Auf dem letzten 17 km langen Abschnitt erklomm ich einen kleinen (einfachen) Pass über einen der Bergrücken und überquerte den Heysen Trail, bevor ich Hawker erreichte, eine sehr schöne Stadt mit 482 Einwohnern.

TAG 21 (von Hawker nach Augusta) | 109 km

Die letzte Etappe nach Port Augusta war lang, aber die Mühe lohnte sich. Auf dem Weg nach Quorn passierte ich viele kleinere Schaffarmen, herrliche Bäche und mehrere alte Ruinen.

Wunderschöne Eukalyptushaine, viele Vogelarten entlang der Bäche.
Wunderschöne Eukalyptushaine, viele Vogelarten entlang der Bäche.
There were several ruins along the way. Willochra (means “flooded creek with green bushes”) was one such siding – a focal point for supplies to be delivered and produce to be transported to market in Adelaide. These places were once a hive of activity, but now Willochra is just a flooded creek with green bushes, a few haunting dead trees and a monument to mark the site
There were several ruins along the way. Willochra (means “flooded creek with green bushes”) was one such siding – a focal point for supplies to be delivered and produce to be transported to market in Adelaide. These places were once a hive of activity, but now Willochra is just a flooded creek with green bushes, a few haunting dead trees and a monument to mark the site

Historisch gesehen ist Quorn eine der bedeutendsten Eisenbahnstädte Südaustraliens; es war eine wichtige Haltestelle an der Old Ghan und später führte auch die transkontinentale (West-Ost-)Eisenbahn hier vorbei. Wenn man sich all die alten Gebäude ansieht, versteht man, warum viele Regisseure Quorn als Filmkulisse gewählt haben. In Filmen wie Gallipoli—An die Hölle Verraten, Sunday Too Far Away, Das Versprechen eines Lebens und The Shiralee wurden wichtige Szenen in Quorn gedreht.

Der alte Ghan-Gleisanschluss in Quorn—mit einigen alten Werbetafeln.
Der alte Ghan-Gleisanschluss in Quorn—mit einigen alten Werbetafeln.
Der Bahnhof
Der Bahnhof

Die letzten 42 km begannen mit einem weiteren kleinen Anstieg über den Pichi-Richi-Pass, bevor es dann in eine gemütliche Abfahrt ging (mit ein paar kurzen Anstiegen, die meine Beine vor dem Erfrieren bewahrten). An einem Punkt hatten wir das Glück, den Pichi Richi Explorer zu sehen, einen Touristenzug, der jedes zweite Wochenende von Port Augusta bis Quorn fährt.

Der Pichi Richi Explorer (Touristenzug)
Der Pichi Richi Explorer (Touristenzug)

Schließlich fuhr ich den ganzen Weg hinunter in die Küstenebene, vorbei an Windparks und in die Stadt—der rege Verkehr war ein Schock für mich!

Windparks in der Küstenebene bei Port Augusta.
Windparks in der Küstenebene bei Port Augusta.

TAG 22 (von Port Augusta zum Buschcamp) | 130 km

Der Stuart Highway ist die Hauptstraße durch Zentralaustralien, die Port Augusta über Alice Springs mit Darwin verbindet. Ich bin den 1.200 km langen Asphaltstreifen schon einmal gefahren, aber auf dem Rad merkte ich schnell, wie viel Verkehr auf der Straße herrscht. Ich musste die ganze Zeit auf der Hut sein, da große Lkws, Lastzüge, Wohnwagengespanne und Geländewagen an mir vorbeirauschten. Dennoch konnte ich ein gutes Durchschnittstempo halten, denn mein Ziel war es, diesen Abschnitt so schnell, sicher und effizient wie möglich zu bewältigen.

Bei 20 km/h sehe ich das Land mit anderen Augen—es ist eine ganz andere Erfahrung, und ich bemerke immer wieder subtile Veränderungen, die mich enger mit den unterschiedlichen Landschaften verbinden.

Bei diesem Blick vom Stuart Highway in der Nähe von Port Augusta hatte ich eine ausgedörrte braune Landschaft in Erinnerung…aber dieses Jahr ist ein nasses Jahr!
Bei diesem Blick vom Stuart Highway in der Nähe von Port Augusta hatte ich eine ausgedörrte braune Landschaft in Erinnerung…aber dieses Jahr ist ein nasses Jahr!

Bei Kilometer 60 erklomm ich meinen ersten nennenswerten Hügel und schloss wieder zu meinem Team auf, das in Port Augusta noch ein paar Dinge organisiert und Einkäufe erledigt hatte, bevor es mich einholte. Es wurde ein Marathontag, an dem ich weitere 70 km abspulte, bevor wir ein idyllisches Buschcamp abseits des Highways fanden.

TAG 23 (vom Buschcamp nach Woomera) | 54 km

Auf dem Stuart Highway gab es auf dem Weg nach Pimba ein paar Hügel, wo ich Steigungen von 5-6 % zu bewältigen hatte. In Pimba bog ich vom Highway in Richtung Woomera ab.

The steep gradient to reach the Top of the Range rest stop
Der steile Anstieg auf dem Weg zum Aussichtspunkt Top of the Range.
Blick vom Aussichtspunkt Top of the Range, 21 km von Pimba entfernt.
Blick vom Aussichtspunkt Top of the Range, 21 km von Pimba entfernt.

Woomera war einst eine geschlossene Stadt, sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen eines anglo-australischen Gemeinschaftsprojekts errichtet. Der Woomera Rocket Range und die angeschlossene britische Waffenforschungsanstalt in Salisbury (UK) waren die größten und teuersten wissenschaftlich-technischen Aktivitäten, die jemals in Australien in Friedenszeiten durchgeführt wurden. Die getestete Ausrüstung war technologisch führend, insbesondere in den Bereichen Feinmechanik, fortschrittliche Optik, Telemetrie und Raketentreibstoffchemie. Der erfolgreiche Start des WRESAT-Satelliten von Woomera im Jahr 1967 verschaffte Australien internationale Anerkennung und die Mitgliedschaft im exklusiven “Weltraumclub”.

Long Tom, Long Tom was the first Australian sounding rocket, launched in October 1957. It was a 8.2-metre-long two-stage rocket developed to test the range’s instrumentation for later projects. Sounding rockets were launched into the ionosphere, too high for planes to reach and too low for satellites of the time, enabling scientists to learn more about this outer layer of the Earth’s atmosphere.
Long Tom war die erste australische Raketensonde, gestartet im Oktober 1957. Es handelte sich um eine 8,2 m lange zweistufige Rakete, die entwickelt wurde, um Instrumente für spätere Projekte zu testen. Raketensonden wurden in die Ionosphäre geschossen (die für Flugzeuge zu hoch und für Satelliten zu niedrig war), um mehr über diese äußere Schicht der Erdatmosphäre zu erfahren.
Woomera, ursprünglich eine geschlossene Stadt, ist heute für Touristen geöffnet, befindet sich aber immer noch im Besitz und unter der Leitung der RAAF.
Woomera, ursprünglich eine geschlossene Stadt, ist heute für Touristen geöffnet, befindet sich aber immer noch im Besitz und unter der Leitung der RAAF.
In dem ausgezeichneten Museum kann jeder mehr über Woomera und den Rocket Range erfahren.
In dem ausgezeichneten Museum kann jeder mehr über Woomera und den Rocket Range erfahren.
This is a cutaway model of a cluster bomb, now banned by the Geneva Convention – an evil weapon
This is a cutaway model of a cluster bomb, now banned by the Geneva Convention – an evil weapon
This shows the extent of the line of fire of the Woomera Rocket Range, from Woomera to the Pilbara in Western Australia
This shows the extent of the line of fire of the Woomera Rocket Range, from Woomera to the Pilbara in Western Australia
kate leeming njinga book
Die Story von Kate Leemings erstaunlicher 22.000 km Fahrradtour quer durch Afrika.
kate leeming out there and back
Die Geschichte der 25.000 km langen Great Australian Cycle Expedition.
kate leeming the lights of ladakh
Für das Video The Lights of Ladakh auf Adventure+ Klicke auf das Bild.
Picture of Kate Leeming

Kate Leeming

Explorer/adventurer. Kate has cycled a distance greater than twice around the world at the Equator. In the early ’90s when she rode a total of 15,000 km as her way of experiencing Europe, Kate developed her passion for travelling by bicycle. Since then, Kate has stepped it up, performing three major expeditions: the Trans-Siberian Cycle Expedition from St. Petersburg to Vladivostok, the Great Australian Cycle Expedition with Greg Yeoman and the Breaking the Cycle in Africa expedition from Senegal to Somalia. Her next venture is Breaking the Cycle South Pole, which will be the first bicycle crossing of the Antarctic continent via the South Pole. She is preparing for this challenge with expeditions (polar, sand, altitude) on six continents.