fbpx
Suche
Close this search box.
soft-shell rooftop tent in the wilderness

11/31: Dachzelt-Materialien und was zu beachten ist (Teil 1)

Sprache wechseln Englisch

Das Dachzelt hat sich seit seiner Geburt im letzten Jahrhundert—als unsere Vorfahren beschlossen, ihre Schlafstätte über Schmutz und Gefahr zu erheben—von einem einfachen Segeltuchsack zu einer Hightech-Festung entwickelt. Die Debatte darüber, wer zuerst ein Zelt auf seine Kutsche geschnallt und es Camping genannt hat, geht weiter, aber die Wahrheit wird wohl für immer im Nebel der Nostalgie verborgen bleiben.

Willkommen zu einer weiteren Folge von “31 Tage Dachzelte”, in der wir die Schichten dieser beliebten Form der Zuflucht in luftiger Höhe enthüllen und einen genaueren Blick auf die Materialien werfen, die man zuerst sieht, wenn das Zelt nicht in Gebrauch ist.

SOFTSHELL

Das Softshell-Zelt, das elegant und aerodynamisch wie ein Ziegelstein auf dem Fahrzeug sitzt, ist in der Regel mit einem robusten, wasserdichten Material überzogen, das an Lkw-Planen erinnert. Die Hülle wird an der Unterseite mit einem Reißverschluss geschlossen und mit Gurten oder Klettverschlüssen befestigt, um Hitze, Kälte und Nässe zu widerstehen und tief hängende Äste abzuweisen.

Was aber, wenn das Unglück zuschlägt und die Abdeckung heftiger von einem Ast getroffen wird? Nicht verzagen. Mit Nadel, Faden und Stoffresten lässt sich ein Riss in einen handwerklichen Triumph verwandeln.

Die Plane ist nur dazu da, das wertvolle Zelt vor Witterungseinflüssen zu schützen, wenn es nicht gebraucht wird. Ist das Zelt aufgebaut, kann die Plane entweder abgenommen und verstaut werden, oder sie bleibt an der Zeltbasis befestigt.

Wenn das Zelt das ganze Jahr über auf dem Fahrzeug verbleibt, beschränkt sich die Wartung auf regelmäßiges Reinigen, um Moosbildung (Feuchtigkeitsstau) zu vermeiden und den Reißverschluss frei von Schmutz zu halten, damit er nicht klemmt.

Softshell-Zelte sind im Allgemeinen leichter als Hartschalenzelte.

HARDSHELL UND HYBRID

Nun zu den Schalen mit Vorteilen. Die traditionelle Hartschale besteht aus Materialien wie GFK, ABS oder sogar Aluminium. Ober- und Unterschale werden fest miteinander verbunden, sodass dieser Koffer allen Widrigkeiten der Natur trotzt und einen robusteren Schutz gegen die bereits erwähnten tief hängenden Äste bietet.

hard shell rooftop tent closed
Platzraubendes Hartschalenzelt, geschlossen

Obwohl diese Materialien schwerer sind, bieten sie eine hohe strukturelle Festigkeit und zusätzlichen Schutz vor Vandalismus.

Diese schlanken, aerodynamischen Koffer sparen Sprit und können manchmal auch für andere Zwecke genutzt werden, z.B. als Montageplattform für ein Solarpanel oder—mit zusätzlichen Trägern—sogar für Skier oder ein Kanu. Eine gute Sache, wenn man bedenkt, wie viel Dachfläche ein Hartschalenzelt beansprucht.

Lies die Gebrauchsanleitung und frage den Hersteller oder Händler nach der Belastbarkeit der Schale, und beachte das Gesamtgewicht auf dem Dach (ref. 2/31: Statische und dynamische Dachlasten)

Hartschalen sind in der Regel weniger wartungsintensiv und halten länger ohne nennenswerten Verschleiß, was sie langfristig zu einer nachhaltigen Investition macht.

FAZIT

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl weiche als auch Hartschalen ihre Vorteile haben, je nach den Bedürfnissen des Besitzers, der Campingumgebung und dem beabsichtigten Einsatzzweck.

Softshell-Zelte sind leichter und benötigen weniger Platz. Sie sind aber auch windanfälliger, wartungsintensiver und nicht gefeit vor Rissen durch tief hängende Äste.

Hartschalen- und Hybridzelte sind schwerer, stabiler und benötigen weniger Pflege. Im Gegenzug für den Platz, den sie auf dem Dach einnehmen, können sie in einigen Fällen Ausrüstungsgegenstände wie z.B. ein Solarpanel tragen.

12/31: Materialien (Teil 2)

Fotografie: Jan-Ludwig Tiedemann (Softshell) | Peter Schulz (Hardshell)

Picture of Mike Brailey

Mike Brailey

Born in the UK, Mike went to school in England and France before hiking across most of Europe in his early twenties. With a background as a photographer and engineer in the automotive industry, he has worked in Europe, the Middle East, South Africa, Southeast Asia and the Americas. His heart beats for classic cars and motorcycles, favouring an expedition equipped 1963 Land Rover Series IIA for overlanding. He is an outdoor enthusiast and, in 2016, followed his vocation to become an adventure journalist.