Von Toona Gate Road (90 km von Tibooburra entfernt) nach Innamincka
Daten – 11. bis 13. Juni
Distanz – 340,1 km
Unsere Fahrt nach Tibooburra war ziemlich turbulent. Wir holten Gelareh vom Flughafen ab und fuhren nach Norden, aber die Hauptstraße war wegen einer Sturzflut völlig blockiert. Nachdem Martin einige Fahrzeuge, die im Schlamm und Wasser feststeckten, mit der Seilwinde befreit hatte, waren wir gezwungen, in Packsaddle, etwa 150 km vor unserem Ziel, zu bleiben.
Am nächsten Tag mussten wir bis nach 13 Uhr warten, bevor wir weiterfahren konnten. Das nächste Problem war, dass sowohl die Cameron Corner Road als auch die Toona Gate Road wegen Regens gesperrt waren und wir nichts anderes tun konnten, als zu warten, bis die Straßen ausreichend abgetrocknet waren.
In Tibooburra hatte ich kurz vor meinem Unfall übernachtet und wurde dort auch erstversorgt. Es war toll, die Leute vom Family Hotel wiederzusehen, vor allem Phyllis, eine Ortsansässige und Dingo Fence Warden in 2021.
Am Vormittag des 10. erhielten wir endlich Entwarnung für die Cameron Corner Road und Toona Gate Road, die wir gegen Abend erreichten, um am 11. in die Pedale zu treten. Es gab immer noch Schlammpfützen auf den Straßen, aber wir schafften es (Martin fuhr sich einmal fest).
TAG 1 | 11. JUNI | 96,4 KM
Ich war etwas nervös, wie es wohl sein würde, von der Stelle aus zu starten, an der ich verunglückt war, denn 2021 war die Toona Gate Road eine kleine Piste, eine Mischung aus Lehm und Sand. Zu unserer Überraschung war die Straße seit kurzem ausgebaut: doppelt so breit und schön glatt, vor allem weil seit den 50 mm Regen, die den Ort kürzlich in einen Sumpf verwandelt hatten, niemand mehr auf ihr gefahren war.
Ich setzte meine Fahrt dort fort, wo ich die Fahrzeuge eingeholt hatte, etwa 4 km nördlich meiner Unfallstelle. Die Straße schlängelte sich durch kleine Sanddünen am Rande der Strzelecki-Wüste. Die einzigen Hindernisse waren ein paar Kühe und ihre Spuren auf der neuen Oberfläche.
Geplant war, nach 26 km auf die Omicron Road und 59 km später auf die Epsilon Road abzubiegen. Aber leider waren beide immer noch gesperrt, und wegen des Feiertags wollte sie zwei Tage lang niemand überprüfen. Russell (einer der Begleitfahrer) fuhr Gelareh und mich zur Omicron-Farm in der Nähe des Südendes der Omicron Road (die ebenfalls ausgebaut worden war), um mehr zu erfahren; aber es war niemand da. Wir verwendeten viel Zeit auf die Recherche, denn die Alternative wäre der Umweg über Cameron Corner und den Strzelecki Track und würde die Reise um zwei Tage verlängern. Das würde bedeuten, dass ich fünf Tage hinter dem Zeitplan zurückläge, und ich hatte gerade erst angefangen.
Martin schaltete Starlink ein und ich sprach mit dem Besitzer von Cameron Corner, um unsere Optionen abzuwägen. Leider gab es keine andere Möglichkeit, als umzukehren. Ich war ziemlich frustriert, als ich auf der Wellblechstraße die 36 km bis Cameron Corner zurückfuhr.
Cameron Corner liegt im Dreiländereck der Bundesstaaten NSW, Queensland und South Australia. Der Shop ist recht gut ausgestattet und verfügt über einen Essbereich im Freien, der Schutz vor allzu anhänglichen Buschfliegen bietet. Ein kleines Zicklein unterhielt uns auf dem Parkplatz—verspielt und neugierig—so neugierig, dass es versuchte, am Mundstück der Wasserflasche zu saugen, die an meinem Bike hängt, wie an einem Nuckel!
Die Nachmittagsetappe entlang der Merty Merty Road wurde zu einer wahren Achterbahnfahrt über einen Sandkamm nach dem anderen, weitere 36 km. Das Team fand ein tolles Buschcamp, um sich abends zu entspannen und die Sterne am klaren Nachthimmel zu genießen—Tag 1 war geschafft.
TAG 2 | 12. JUNI | 101,2 KM
Die Achterbahn über die Dünen setzte sich fort, immer höher und steiler. Kurze, starke Steigungen zwischen 10% und 15%. Mit frischen Beinen am Morgen war das kein Problem, aber im Laufe des Tages forderte es seinen Tribut. Aber ich liebte es, wieder im Land der feuerroten Sanddünen zu sein.
Nach 51 km bog ich in Richtung Norden ab; die Straße verlief fast parallel zu den Dünen und ich hatte leichten Gegenwind. Mein Lieblingsabschnitt war ein wunderschönes, mehrere Kilometer langes Waldstück mit einer riesigen Düne auf der Ostseite der Straße.
Zu unserer Überraschung war der Strzelecki Track kürzlich asphaltiert worden, was einerseits eine Erleichterung für meine müden Beine war. Andererseits hatte die Straße ihren Charakter verloren: ein schwarzes Band, das sich durch die Wüste schlängelt. Unweit der Straße fanden wir einen geschützten Zeltplatz.
TAG 3 | 13. JUNI | 142,5 KM
Die Bedingungen waren heute hervorragend—leichter Rückenwind und eine gute Straße. Ich beschloss, Zeit gutzumachen und Innamincka zu erreichen. Meine 4,8” (13 cm) breiten Reifen sind auf Asphalt nicht besonders effizient, aber ich kam trotzdem mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h nach Moomba (35 km).
Dort endete der Asphalt und ich kam auf eine extrem breite, staubige Schotterpiste, die von Lastwagen und schweren Fahrzeugen befahren wird. Dieses Gebiet ist ein Gas- und Ölfeld (von Santos betrieben). Immer wieder kam ich inmitten der Dünen an Gasleitungen und -anlagen vorbei. Die Fahrer waren im Allgemeinen sehr höflich und fuhren langsamer, um die Staubentwicklung in Grenzen zu halten. Sie wirkten alle sehr freundlich. Ich überquerte wieder eine Reihe größerer Sanddünen und bog nach Innamincka ab. Zu meiner Überraschung waren auch die letzten 40 km neu asphaltiert. Das kam mir sehr gelegen, denn ich wurde immer müder und war fest entschlossen, heute noch Innamincka zu erreichen.
Ein kleiner Wermutstropfen war, dass der letzte Abschnitt ziemlich hügelig war.
Wir zelteten am Cooper Creek und genossen ein wohlverdientes Abendessen im Pub vor Ort.