Daten: 5. bis 11. Juli
Von Woomera nach Coober Pedy | Distanz: 575 km
Gesamtdistanz: 2486 km
In Woomera mussten wir uns entscheiden, welchen Weg wir nach Coober Pedy nehmen wollten—weiter geradeaus auf dem stark befahrenen Stuart Highway für weitere 365 km oder die von mir bevorzugte längere und interessantere Route über Roxby Downs, zurück zum Oodnadatta Track und über William Creek nach Coober Pedy. Das Hauptproblem war das Warten auf die Öffnung der Schotterstraßen nach den Überschwemmungen. Zu jenem Zeitpunkt waren zwei der Straßen nur für Allradfahrzeuge bis drei Tonnen und ohne Hänger zugelassen. Das schloss eines der Teamfahrzeuge aus; ich wäre also gezwungen, den Stuart Highway zu nehmen.
Ich beschloss, einen dringend benötigten Ruhetag einzulegen, um Andamooka zu besuchen, eine berüchtigte, wilde und abgelegene Opalminenstadt am Nordwestufer von Lake Torrens. Außerdem hätten die Straßen so einen zusätzlichen Tag Zeit zu trocknen und ich könnte vielleicht doch meine Lieblingsroute fahren.
Als 1930 in Andamooka Opal gefunden wurde, war der Ort als Grenzstadt bekannt, die nur über raue Pisten durch den Busch und über Sanddünen mit der Außenwelt verbunden war. In jüngster Zeit hat sich die Stadt jedoch ein wenig herausgeputzt, vor allem seit 1996 die Verbindungsstraße erschlossen wurde.
Als wir die Hauptstraße erreichten, war das Café zu unserer Enttäuschung geschlossen. Wir trafen jedoch den Besitzer, Peter Sach, der sich leidenschaftlich für seine Gemeinde einsetzt. Er war nur zu gern bereit, Gelareh und mir etwas über die Geschichte der Stadt und die Kunst des Opalschürfens zu erzählen. Peters Familie stammt ursprünglich aus der Tschechoslowakei, wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Australien aus und ließ sich bald darauf in Andamooka nieder. Wir hatten Glück, dass Peter, der seit etwa 60 Jahren in der Stadt lebt, Zeit für uns hatte.
Peter erklärte uns, dass die verfallene Ruine gegenüber dem Café und dem Gemeindehaus einst ein Gemischtwarenladen war.

Im Vergleich zu den bekannteren Opalminen in Coober Pedy sind die in Andamooka zwar weniger ergiebig, dafür die Opale aber von besserer Qualität. Nach einer kurzen Demonstration, wie man nach Opalen sucht, führte Peter uns in den hinteren Teil des Gemeindesaals (ein Gebäude, das er mit einem Team von Einheimischen in Maralinga abgebaut, nach Andamooka transportiert und dort wieder aufgebaut hat) und zeigte uns eine Auswahl der Opale, die er im Laufe der Jahre gefunden, geschliffen und poliert hat.


Während Coober Pedy für seine unterirdischen Bauten berühmt ist (sinnvolle Konstruktionen, um der extremen Hitze zu entgehen)—lagen die traditionellen Häuser in Andamooka halb über der Erde: die Böden unter der Erde und die Wände in den umgebenden Fels gegraben. Die Dächer bestanden aus Reisig und Blech. Die meisten traditionellen Behausungen in Andamooka wurden durch modernere Häuser ersetzt, aber einige sind als Erinnerung an die Geschichte und den Charakter der Stadt erhalten geblieben.




Rund um die Stadt mit ihren etwa 450 Einwohnern waren die charakteristischen weißen und ockerfarbenen Mulden zu sehen, die nach dem Abbau der Opale zurückblieben. Der Friedhof war ein interessanter Ort, der die kulturelle Vielfalt der Opalminenstadt widerspiegelte.


Ich hoffte immer noch, dass die Borefield Road, die Roxby Downs und Olympic Dam Mine mit dem Oodnadatta Track verbindet, für uns (legal) geöffnet werden würde. Die Wettervorhersage hatte sich gebessert und die Strecke war immer noch gesperrt, aber der Wortlaut hatte sich geändert. Ich setzte mich mit dem Regional Department of Roads and Infrastructure in Verbindung und erfuhr, dass das Team die Strecke befahren durfte. Wir kehrten nach Woomera zurück und nahmen meine Lieblingsstrecke—Borefield Track, Oodnadatta Track, William Creek Road—nach Coober Pedy in Angriff.
TAG 25 | 107 KM
Von Woomera aus startete ich mit der Gewissheit, meine Wunschroute fahren zu können. Es hätte eine einfache Tagestour sein können, wäre da nicht der starke Gegenwind gewesen. Ich kämpfte mich durch die baumlose Landschaft. Die 12 cm breiten Reifen sind auf Asphalt und gegen den Wind nicht ideal. Erleichterung machte sich breit, als ich Buschland erreichte, wo ich etwas Schutz vor dem Wind fand. Die Olympic Dam Mine von BHP ist das viertgrößte Kupfervorkommen und größte bekannte Uranvorkommen der Welt. Der Verkehr zwischen Roxby Downs, wo viele der Mitarbeiter wohnen, und dem Minengelände war so dicht, dass ich mich wie auf dem Stuart Highway fühlte. Unmittelbar hinter dem Bergwerk bog ich auf die Borefield Road ab, und nach 15 km ließ ich die Minen hinter mir. Danach war die Straße kilometerweit eingezäunt, was erschwerte, ein geeignetes Buschcamp zu finden.
TAG 26 | 102 KM
Die nächtlichen Regenschauer konnten dem Straßenbelag nichts anhaben, und zu meiner Freude half mir ein Seitenwind, den Oodnadatta Track rechtzeitig zu erreichen. Die Borefield Road scheint ihren Namen einer Reihe von Bohrlöchern zu verdanken, die den unbefestigten Track über weite Strecken säumen.


Die Landschaft war eine Mischung aus Sanddünen und Kiefernwäldern. Auf beiden Seiten der Straße stand das Wasser, aber glücklicherweise waren auf der Straße selbst nicht mehr als ein paar Pfützen.
Die Kreuzung Borefield Road und Oodnadatta Track ist nur 68 km von Marree entfernt! Ich war in acht Tagen über 800 km nach Port Augusta und zurück geradelt, um den Überschwemmungen auszuweichen, und war nur 68 km nach Westen vorangekommen! Nach Süden auszuweichen und auf dem Asphalt zu bleiben war natürlich die richtige Entscheidung gewesen, denn es gab keine Garantie, wann der Oodnadatta Track wieder offen sein würde. Wir hätten zwei oder mehr Wochen in Marree festsitzen können und mussten spätestens am 11. Juli in Coober Pedy sein, um die Videofilmer zu wechseln.

TAG 27 | 84 KM
Der Oodnadatta Track folgte wieder der alten Ghan-Eisenbahnlinie. Wir zelteten neben den Ruinen einer der vielen Brücken. Ich wollte diese Strecke etwas ruhiger angehen, um einige der vielen Sehenswürdigkeiten zu genießen, aber es herrschte erneut Gegenwind und das Vorankommen war den ganzen Tag über mühsam.

Die erste Station war Lake Eyre/Kati Thanda South. Lake Eyre füllte sich in diesem nassen Jahr sehr schnell. Ich blickte auf einen strahlend blauen Binnensee und eine reiche Vogelwelt. Lake Eyre füllt sich nicht oft, daher war das ein echtes Privileg.



Der Oodnadatta Track war nicht nur die Route der Old Ghan, sondern auch eine Handelsroute der Aborigines. Viele der frühen europäischen Entdecker beschäftigten Aborigines, die ihnen unterwegs bei der Suche nach Wasser halfen. Es ist also kein Zufall, dass die Routen der Entdecker den Wegen der Aborigines folgten und die Eisenbahn diesen Pfaden folgte.

Höhepunkt des Tages war ein Abstecher zu den Bubbler Mound Springs. Das Wasser, das aus dem Great Artesian Basin sprudelt, war für Ureinwohner, Tiere und Entdecker wie Stuart lebenswichtig, da es in Trockenzeiten eine zuverlässige Wasserversorgung darstellte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Quellen im Mittelpunkt der First Nations’ Traumgeschichten stehen.


Die Bubbler-Quelle sprudelte einst heftig und warf Blasen einen halben Meter hoch. Es gibt Geschichten von alten Männern, die dieser Quelle ein besonderes Lied zuflüsterten, um sie höher und lauter sprudeln zu lassen. Mit Ankunft der Siedler änderte sich vieles. Ein Baum neben der Quelle, der einen Vorfahren in der Snake Creation Story darstellt, wurde gefällt und als Brennholz verwendet. Die Wasserquelle wurde stärker beansprucht, da sie sowohl von den Siedlern und ihrem Vieh als auch von den einheimischen Tieren und Aborigines genutzt wurde. Der Wasserdruck ließ nach und die Blasen verschwanden. Als die First Nations die Kontrolle über ihr Land verloren, gingen die Sprachen verloren und die Menschen konnten nicht mehr auf ihrem Land leben. Es wurde schwierig, das Land zu bewirtschaften. Heute gibt es eine Wiederbelebung und die Situation kehrt sich langsam um, jetzt teilen sich Aborigines und Nicht-Aborigines die ursprüngliche Lebensweise in diesem Land.
