interview mit Lara Platman
Lara wurde in eine Familie von Schneidern und Kostümbildnern in England hineingeboren. Zu ihren frühesten Erinnerungen gehört das Annähen von Pailletten und Perlen in Theatergarderoben. Erinnerungen, geprägt von Kreativität und handwerklichem Geschick—Eigenschaften, die der Fotografin und Journalistin heute zugute kommen.
Lara ist ein leidenschaftlich kreativer, praktisch veranlagter Mensch mit einem Auge fürs Detail und bereit, sich auf Neues einzulassen. Erst kürzlich hat sie eigenhändig Big Red, einen 88” Serie 2 Ragtop Land Rover komplett auseinandergenommen und restauriert, um ihn täglich zu fahren.
Billingham | 25 Rucksack
Wie sieht ein normaler Tag im Leben von Lara Platman aus?
Fotoalltag für mich ist, zu einer Motorsportveranstaltung zu fahren und in der Boxengasse zu fotografieren, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit. Ich nutze Leica-Kameras und -Objektive mit extrem großen Blendenöffnungen, die mir ermöglichen, unter schlechten Lichtverhältnissen zu arbeiten, ohne auf einen Blitz zurückgreifen zu müssen. So bin ich Low-light-Spezialistin geworden, was an der Rennstrecke genauso nützlich ist wie im Theater.
Mit meiner Fotografie erzähle ich Geschichten, ohne zu viel zu verraten—die Bilder sollen Fragen stellen und den Betrachter ein wenig herausfordern. Jedes Bild ist das Ergebnis sorgfältiger Überlegung und Komposition. Anstatt hunderte von Aufnahmen zu schießen, wie in unserem digitalen Zeitalter so oft der Fall, mache ich sehr bewusst ein paar Fotos, als ob ich noch Analogfilm verwenden würde. Jede Aufnahme zählt.
Viele deiner Arbeiten sind ausgezeichnet worden. Erzähle mir etwas über deine Veröffentlichungen
Ich arbeite für eine Reihe von Publikationen, von Lifestyle über Motorsport bis hin zu News, aber auch Handwerk, Landschaften und historische Themen. Früher habe ich mehr für den National Trust und British Heritage (denkmalgeschützte Gebäude) gearbeitet; dann bin ich zu Motorsport und Lifestyle gewechselt, wobei meine Bilder immer Frauen zeigen—eine Nische, in der ich mich wohl fühle, in der ich Wiedererkennungswert habe und in der meine fotografische Handschrift besser zur Geltung kommt.
Was deine Ausrüstung angeht, wie bist du zum ersten Mal auf Billingham-Taschen gestoßen?
Das war, als ich das College verließ und meinem Vater auf Antiquitätenmärkten half. Wir haben beide immer schon fotografiert, also mit Vintage-Kameras, und gingen auch auf Ausstellungen. Eines Tages besuchte ich den Foto-Antiquariatsmarkt in Bièvre bei Paris und kaufte einen Haufen Trödel—nun ja, so würden es die meisten Leute nennen—aber es waren auch ein paar besondere Kameras, Filter und Zubehör dabei, und die kamen in einer Billingham 550.
Billingham | 72 Camera Bag
Mit den beiden aufgesetzten Endtaschen ist die 550 die größte Tasche von Billingham, was bedeutet, dass sie ziemlich schwer werden kann. Es war 1993, glaube ich, als ich sie bekam, und da war sie bereits 20 Jahre alt. 28 Jahre später liebe ich die Lederapplikationen und den dicken Canvas, kurz: den Safari-Charakter, immer noch. Im Allgemeinen halten Billingham-Taschen ein Leben lang, und selbst jetzt ist diese Tasche noch wasserdicht. Ich behandle die Gurte alle paar Jahre mit Moisturiser; die robusten Reißverschlüsse, Messingfüße und Lederknebel sehen heute besser aus und fühlen sich besser an als damals.
Um ehrlich zu sein, benutze ich die 550 nicht mehr als Kameratasche, sondern als Reisetasche: Die Außentaschen fassen mein Make-up und kleine Kleidungsstücke, das Hauptfach nimmt größere Kleidungsstücke und meinen Laptop auf. Sie ist im Heck meines Land Rovers zuhause, der Canvas hat fast die gleiche Farbe wie das Verdeck von Big Red.
So lernte ich Billingham kennen. Ich kaufte Trödel und bekam eine Tasche dazu—die ich nie wirklich bezahlt habe, was genial ist, denn sie waren damals ziemlich teuer.
Hattest du im Laufe deiner Karriere auch andere Billingham-Taschen?
Ja, vor allem zwei: Die 225, in der ich meine Hasselblad-Ausrüstung aufbewahre, und die Tasche, die ich über alles liebe, die Hadley Pro. Obwohl sie ziemlich klein ist, passen zwei Leicas hinein—normalerweise meine M 240 und M 10 P—und vier Objektive. Sie ist nicht groß genug für einen Computer, aber die Fotoausrüstung, die ich brauche, und einen Pullover. Die 225 ist gerade groß genug für einen A4-Katalog oder eine Broschüre.
Ich weiß, du hast bereits gesagt, dass Billingham-Taschen lange halten, aber hast du auch neuere Modelle ausprobiert?
Meine neueste Tasche habe ich vor etwa einem Jahr gekauft, die Hadley One. Sie hat das neue Schultergurt-Design, was bedeutet, dass ich ihn dranlassen oder abnehmen kann, je nach Bedarf.
Der Hauptgrund, warum diese Hadley schnell zu meiner Lieblingstasche wurde, ist, dass ich neben meinem Laptop problemlos zwei Kameragehäuse, vier Objektive und mein Zoom-Diktiergerät unterbringen kann. Zusätzlich Komfort bieten der neue Schultergurt und ein Trolley-Gurt, sodass sie beim Fliegen sicher auf mein Handgepäck passt. Ein toller Allrounder.
Welche Materialien verwendet Billingham heute?
Für mich muss es Canvas sein. Aber sie haben ein neues Material namens FibreNyte, das pflegeleichter ist und länger sauber bleibt als Canvas. Ich habe mich immer für Canvas entschieden, weil ich das raue, kratzige Gefühl, die dicke Textur und die Haltbarkeit mag. Ich weiß, dass moderne Materialien genauso gut, wenn nicht sogar besser sind, aber ich fahre einen Land Rover aus den 1960er Jahren
Billingham | Hadley One
Bei der Hadley One sind die Reißverschlüsse unter der schützenden Lederklappe wasserdicht, und was die Wetterfestigkeit angeht, haben die Billingham-Taschen große Klappen, die den Inhalt mehr als ausreichend schützen.
Die Imprägnierung, egal ob Canvas oder FibreNyte, ist so effektiv, dass sich auch bei nicht gefüllter Tasche kein Regen in den Falten sammelt, sondern einfach abperlt. Ich erinnere mich, ich war in Le Mans, als der Himmel aufriss. Ich hatte einen Umhang an, aber die Tasche passte nicht darunter und wurde klitschnass. Ich dachte, oh mein Gott, innen wird alles völlig durchnässt sein. War es aber nicht, ich habe die Tasche geöffnet und alles war trocken. Es dringt überhaupt nichts ein, ein ganz tolles Material.
Gutes Äußeres. Wie sieht es mit dem Schutz der Ausrüstung aus?
Oh, erstaunlich. Ich habe eine Tasche fallen lassen und schrie, weil ich dachte, ich hätte gerade meine ganze Ausrüstung ruiniert. Aber es ist überhaupt nichts passiert. Der Polstereinsatz ist genial, wie ein kleiner Kokon. Billingham bietet zusätzliche Inserts an, die ich gerne nutze, wenn ich auf Reisen bin. Die Extra-Inserts nehme ich einfach aus einer anderen Tasche, die ich gerade nicht brauche—nur für den Fall, dass sie mir im Flugzeug aus dem Gepäckfach fällt.
Pelican-Koffer sind für mich immer der Inbegriff von Kameraschutz. Wie passt Billingham da hinein?
Ich werfe meine Ausrüstung nicht durch die Gegend oder setze sie Situationen aus, in denen sie schweben muss. Im Alltag bietet sie meiner Ausrüstung jedoch mehr Schutz, als ich normalerweise brauche.
Mit dem Motorrad auf der Isle of Man habe ich mir eine Billingham auf den Rücken geschnallt und keinen Gedanken daran verschwendet, ob meine Ausrüstung in Gefahr sei. Aber ich bin nicht gestürzt, also musste sie auch nicht den ultimativen Test bestehen.
Du musst deine Ausrüstung ja den ganzen Tag tragen. Wie bequem ist die Hadley One?
Ich habe zwar einen Rucksackgurt für die 225, aber weil ich zu viel in die Tasche packte, wurde sie mir zu schwer.
Den Gurt der Hadley One, zum Umhängen, finde ich einfach genial, weil er funktioniert. Wie eine Kuriertasche. Ich habe Zugriff auf Kameragehäuse und Objektive, ohne dass etwas herumflattert.
Ich finde es bequem und die Polsterung ist wirklich effektiv.
Billingham | Hadley Pro
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass bei spontanen Ereignissen der Zugriff zur Kamera den Ausschlag geben kann, ob man das Bild in den Kasten bekommt oder mit leeren Händen dasteht. Wie sieht es bei Billingham aus?
Nun, ich muss sagen, dass es nicht einfach ist, in diese Taschen zu kommen. Und das ist etwas, das ich sehr schätze, weil ich an Orten arbeite, die nicht immer sicher sind. Ich merke immer, wenn jemand sich an meiner Tasche zu schaffen macht.
Wenn sie neu sind, ist das Leder natürlich noch steif. Aber je öfter man sie benutzt, desto geschmeidiger wird es. Es ist immer noch eine Fummelei, aber damit komme ich gut klar. Und wenn ich im Studio bin, kann ich die Tasche abstellen, den Deckel zurückklappen und die Ausrüstung ist leicht zugänglich, ohne dass Reißverschlüsse oder Knebel im Weg sind.
Wie hat sich die Hadley One bewährt?
Ich liebe sie. Ich weiß, dass ich immer stöhne, wie schmutzig sie wird, aber das liegt daran, dass ich zu Rennveranstaltungen fahre, wo es viel Öl gibt. Das letzte Mal war, als ich unter einem Ferrari 250 GT mit kurzem Radstand schlief, der einen Motorschaden hatte, und Öl auf meine Billingham tropfte. Aber das ist ein Fünf-Millionen-Euro-Öltropfen, also bin ich nicht allzu böse.
Meine Taschen haben sich wirklich gut geschlagen. Sie werden mit dem Alter immer besser. Ich denke, alle Canvas- und Lederprodukte werden mit der Zeit besser. Im Vergleich dazu fangen neue Materialien wie GoreTex oder Nylon nach einer Weile an, schäbig auszusehen.
Vor- und Nachteile?
KONTRA In der Rucksackkonfiguration hätte ich mir ein Gürtelband für mehr Stabilität gewünscht.
Ich wünschte, meine 550 hätte nicht so viele Reißverschlüsse. Ich wünschte, es gäbe mehr Lederriemen und Knebel, wie bei den anderen.
Abgesehen davon fallen mir keine Nachteile ein.
PRO Nach fast dreißig Jahren komme ich immer wieder auf dieselbe Marke zurück. Soweit es mich betrifft, ist alles Pro. Ich liebe sie einfach.
Wie du sagst, hast du deine Taschen seit Jahrzehnten. Hast du eine emotionale Bindung zu ihnen?
Auf jeden Fall. Ich kann zu jeder meiner Taschen eine Geschichte erzählen. Die Hadley One ist vergleichsweise neu, aber ihre Geschichte ist eng mit der meines Land Rovers verknüpft.
Eine Sache, die ich noch erzählen möchte, ist, dass ich ein Noctilux-Objektiv habe, mit dem ich ständig im Clinch liege. Jedes Mal, wenn ich sage: “Du kannst nicht mit zum Shooting kommen (weil wir bei Tageslicht drehen und du zu schwer bist)”, ist es dennoch in der Tasche. Und ich sehe die Tasche an und denke: “Ich wollte diese Tasche nicht nehmen, ich wollte eine andere nehmen.” Aber diese Tasche (die Hadley One) muss einfach mit, weil alles, was ich brauche, schon drin ist, und ich kann das Noctilux nicht herausnehmen, ohne es zu verärgern.
Meine Taschen und Kameras haben jeweils ihre eigene Persönlichkeit, so bin ich nun mal. Sie sind mein Team, meine Freunde. Und wir passen alle aufeinander auf. Die Taschen kümmern sich um meine Ausrüstung, ich kümmere mich um sie, und meine Ausrüstung kümmert sich um mein Leben.
Billingham | Leisure Range
Also ja, ich hänge an meinen Taschen…vielleicht klingt das seltsam, so wie Leute an ihren Motorrädern oder Autos hängen. Ich hänge auch an meinem Auto. Das sind alles materielle Gegenstände und wir sollten nicht daran hängen, aber wenn sie einen durch den Tag bringen, dann baut man eine Beziehung auf.
Die Hadley Pro ist meine Stadttasche, die Hadley One ist meine Veranstaltungstasche, die 550 meine Reisetasche und die Galbin ist gut, um sie in einen Koffer zu packen, wenn ich wirklich nur ein Gehäuse und ein 35 mm Objektiv mitnehme.
Letzte Frage: Was hat Lara Platman immer in ihrer Tasche?
- 1 x Leica M 10 P
- 1 x Leica M 240
- 1 x Leica 28 mm f/1.4
- 1 x Leica 35 mm f/1.4
- 1 x Leica 75 mm f/1.4
- 1 x Leica Noctilux 50 mm f/1.0
- 1 x HP Zbook Laptop
- 1 x Zoom H4n Pro Audio recorder
- Kopfhörer und zwei Lavalier-Mikrofone
25 rucksack | £316.67, 72 camera bag | £91.67, Hadley One | £220.83, Hadley Pro | £175.00, Thomas | £245.83, Weekender | £245.83, Overnighter | £195.83