Daten: 12. Juli – 22. Juli
Die Breakaways – 10 km (auf dem Rad)
Gesamtdistanz: 2.496 km
Nach meinem ursprünglichen Plan sollte Coober Pedy ein Boxenstopp mit maximal drei Tagen Pause sein, um sich auszuruhen und auf die nächste Etappe vorzubereiten.
Da das defekte Begleitfahrzeug auf dem Weg in die Werkstatt war, flogen Martin und Sandra am ersten Freitag (14.) nach Melbourne, und auch Rick fuhr für einige Wochen weg. Russell, Mark und ich blieben in Coober Pedy; wir hofften, dass es nicht länger als zwei Wochen dauern würde. In den ersten zehn Tagen erkundeten wir Coober Pedy und versuchten, das Beste aus der Situation zu machen.
Coober Pedy ist multikulturell. Am ersten Freitag nahmen wir am wöchentlichen Grillfest der griechischen Gemeinde teil und lernten eine freundliche Gruppe von Bergleuten kennen. Einer der Bergleute, Frank Tsianos, lud uns in seine Opalmine ein.
Am Montagmorgen trafen wir uns auf einen Kaffee und folgten Frank und seinem Partner George am Flughafen vorbei zur Mine. Ein unglaubliches Privileg.
Sie seilten ihr Arbeitsgerät mit einer Winde auf einem Tray durch ein kleines Loch im Boden ab, das vielleicht einen Meter Durchmesser hatte, und dann wir ließen uns einer nach dem anderen in den 18 m tiefen Schacht hinab.
George und Frank waren unglaublich nett und erzählten begeistert vom Opalabbau. Sie führten uns durch den gesamten Prozess: Schürfen nach Opalen, Suchen nach Flözen im Gestein mit Hilfe von “Schwarzlicht” (ultraviolett). Die Opale werden Bohrermaschine, Presslufthammer und Sprengstoff abgebaut und dann durch ein größeres Loch herausgeholt, wo das Gestein sortiert wird. Sie arbeiteten erst seit 18 Monaten in ihrer Mine, aber sie hatten schon viel Gestein bewegt und in alle Richtungen Tunnel gegraben, indem sie Flözen und “Rutschungen” im Gestein folgten. Ihr bisher größter Fund war $70.000 wert, aber Bergbau ist ein teures Geschäft, vor allem, wenn man den ganzen Tag einen Dieselgenerator laufen lassen muss.
Einige Tage später lud uns Frank in sein höhlenartiges Haus ein. Es war toll zu sehen, wie die Menschen in Coober Pedy traditionell leben (ohne für die Besichtigung bezahlen zu müssen). Franks Haus wurde von seinem Vater gebaut. Ursprünglich wurde es “von Hand” gegraben: Man hatte Sprengstoff verwendet und den Fels dann von Hand abgetragen. In den 80er Jahren wurde es mit Hilfe einer Tunnelbohrmaschine erweitert, um neue Zimmer für die Familie und ein größeres Wohnzimmer zu schaffen. Frank ist hier aufgewachsen, aber hat nicht immer dort gelebt; er ist vor kurzem zurückgekehrt, weil er den Lebensstil liebt. In den unterirdischen Gebäuden herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Die Innentemperatur beträgt konstant 22-24°C, in kalten Winternächten ebenso wie an heißen Sommertagen (mit über 40°C).
Um beim Thema Untergrund zu bleiben, wir besuchten drei Kirchen—die katholische St. Peter und Paul-Kirche, eine anglikanische Katakombenkirche und die serbisch-orthodoxe St. Elias. Am beeindruckendsten war die serbisch-orthodoxe Kirche, die 1993 von Freiwilligen aus der Gemeinde gebaut wurde, die ihre Zeit und ihr Fachwissen im Bergbau zur Verfügung stellten, um die Kirche in den Hang zu hauen.
In und um Coober Pedy gab es einige Orte, die als Filmkulisse dienten. Zuerst besuchten wir Moon Plain, eine vegetationslose Steppenlandschaft. Normalerweise gibt es hier kein Grün, doch nach den letzten Regenfällen kamen einige grüne Flecken zum Vorschein. Der Höhepunkt unserer Exkursion waren die Kanku-Breakaways, wunderschöne Erosionshügel, deren ockerfarbenes Gestein in roten, gelben, braunen und weißen Tönen schimmerte. Die Tafelberge und Felsvorsprünge waren spektakulär—kein Wunder, dass diese Gegend von den Aborigines geschützt wird. Ich radelte 10 km durch die Landschaft in den Sonnenuntergang.
Szenen aus Mad Max—Jenseits der Donnerkuppel wurden in Moon Plain, bei den Kanku-Breakaways und an einem seltsamen Ort namens Crocodile Harry’s Nest gedreht.
Die restliche Zeit verbrachte ich damit, Genehmigungen für die bevorstehende Route einzuholen und zu versuchen, Teile der Reise neu zu organisieren oder zu verschieben—was komplizierter war, als es sich anhört.
Letzten Freitag (21.) erreichte uns dann erneut eine frustrierende Nachricht. Der Mechaniker hatte das vermeintlich richtige Teil für Martin und Sandras Auto bestellt, aber als er sich das Differential näher ansah, war die Übersetzung eine andere als außen auf dem Teil angegeben. Im ganzen Land gab es kein passendes Ersatzteil, es musste aus den USA eingeflogen werden! Das bedeutete eine weitere Verzögerung von sechs Tagen, wenn nichts mehr schief ging.
Ich beschloss, einen weiteren Abstecher zu machen, der die Story bereichern wird: von William Creek den Oodnadatta Track hinauf, etwa 400 km bis Dalhousie Springs. Das ist der nächste Blog.