Rumänien … geheimnisvolles Transsilvanien, uralte Schlösser und Landschaften von wilder Schönheit

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“Die 7 Wunder der rumänischen Welt: sonnige Tage, heiße Temperaturen, warme Herzen, kluge Köpfe, bunte Fantasie, goldene Felder und köstliches Essen!”

Seit Jahrzehnten höre ich immer wieder faszinierende Geschichten über Rumänien. Dieses Land, das reich an Kultur- und Naturschätzen ist, stand auf meiner Bucket List, aber ich kam nie dazu, es zu besuchen. Nun war es endlich so weit, und meine erste Anmerkung an mich selbst ist einfach: Ich war nicht lange genug dort, ich muss wieder hin.

Eine Holzkirche in Cluj

Du kennst bestimmt das Gefühl, wenn du ein neues Reiseziel erkundest, nette Menschen triffst und es lässt dich nicht mehr los. Und seien wir ehrlich: Solange man sich nicht daneben benimmt und sich respektvoll verhält, ist es unwahrscheinlich, dass man etwas anderes erfährt. Die Rumänen sind freundlich, warmherzig, lustig, großzügig, offen, hilfsbereit, aufrichtig, kommunikativ—aber sie drängen sich nicht auf. Ganz im Gegenteil: Willst du in Ruhe gelassen werden, gut. Zeigst du aber Interesse oder suchst das Gespräch, dann wirst du aufgenommen wie ein Familienmitglied. Sie tun (im wahrsten Sinne des Wortes) alles, um dir zu helfen und dir das Gefühl zu geben, willkommen zu sein.

Ich war mit meinem Sohn Tristan und einem guten Freund, Stefan, unterwegs. Unser Ziel waren abgelegene Regionen in den Karpaten—wir waren hier, um die SuperKarpata Trophy zu verfolgen. Mein Beitrag konzentriert sich also mehr auf Natur und Abenteuer als auf kulturelle Erfahrungen oder Geschichte. Auf diese Aspekte werde ich bei einer anderen Gelegenheit eingehen.

Pferde und Kutschen siehst du häufiger, als du denkst

Rumänien erstreckt sich über eine Fläche von 238.397 km2 und hat 19,3 Mio. Einwohner. Außerhalb von Bukarest, der Hauptstadt, wo die Bevölkerungsdichte bei ca. 200 Einwohnern/km2 liegt, beträgt die ländliche Bevölkerung kaum 87 Einwohnern/km2. Unser Reiseziel war also bar jeden Lebens, abgesehen von den Teams, die sich ihren Weg durch die Wildnis bahnten, und gelegentlich ein paar Bären und Wölfen.

Die Landschaft ist gekennzeichnet von Bergen, Hügeln und Ebenen. Geografisch gesehen wäre das Land ein Binnenstaat, gäbe es nicht die 150 Meilen lange Küstenlinie entlang des Schwarzen Meeres im Südosten—Rumänien grenzt im Süden an Bulgarien, im Westen an Serbien, im Nordwesten an Ungarn, im Norden und äußersten Südosten an Ukraine und im Osten an Moldawien.

Wenn du lange genug wartest, kannst du erstaunliche Wildtiere beobachten, die von den Bergflüssen angezogen werden

Die Karpaten sind weder so hoch wie die Alpen, noch so ausgedehnt. Das bogenförmige Gebirge ist etwa 600 km lang und gliedert sich, aufgrund verschiedener geologischer Einflüsse (glazial, geografisch, karstig und vulkanisch), in drei Teile mit unterschiedlichen Landschaften: die Ostkarpaten, die Westkarpaten und die Südkarpaten. Letztere, die auch als Transsilvanische oder Siebenbürger Alpen bekannt sind, beherbergen mehrere gut erhaltene mittelalterliche Städte und viele schöne Kirchen und Schlösser, darunter Schloss Bran (ehem. Törzburg), das eng mit der Legende von Dracula verbunden ist. Interessanterweise befinden sich einige der größten Goldvorkommen Europas in den Apusen oder Apuseni-Bergen, die ebenfalls zu Siebenbürgen gehören.

Was Flora und Fauna betrifft, so wurden in den Karpaten 1.350 Pflanzenarten nachgewiesen. Dieses Gebiet beherbergt auch eines der größten ungestörten Waldgebiete Europas, in dem 400 einzigartige Säugetierarten und 60% der europäischen Braunbärenpopulation leben.

Ein Storch wacht mitten in der Stadt über seine Jungen

Die meisten Flüsse Rumäniens entspringen in den Karpaten, darunter die Arges, Ialomita, Mures, Olt, Prut, Siret und Somes. Die Oberläufe sind oft malerisch mit Höhlen, Schluchten und Steilhängen. Die Donau, der zweitlängste Fluss Europas, bildet einen Teil der Grenzen Rumäniens zu Serbien, Bulgarien und Ukraine im Südosten, wo sie sich in die drei Flussarme Kilija, Sulina und St. Georg teilt, dem Donaudelta, mit Sandbänken, Sümpfen und schwimmenden Schilfinseln. Das Donau-delta ist ein UNESCO-Biosphärenreservat und geschütztes Feuchtgebiet, das als natürlicher Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere dient.

Außer Flüssen gibt es in Rumänien etwa 3.500 kleine bis mittelgroße Seen. Während sich die größten in der Nähe des Schwarzen Meeres oder entlang der Donau befinden, sind die kleineren Gletscherseen in den Bergen, die während der Eiszeit entstanden sind, eindrucksvoller. Es lohnt sich, Zanoaga Mare, den tiefsten See des Landes, und Lacul Bucura in den Retezat-Bergen (Nationalpark) sowie die Seen Balea, Caltun, Capra und Podragu in den Siebenbürger Alpen zu besuchen.

Einer unserer Campingplätze in den Karpaten

Ein See von besonderer natürlicher Schönheit ist der St.-Anna-See in der Nähe von Bad Tuschnad. Es handelt sich um den einzigen Vulkansee des Landes, einem kreisförmigen Krater, der von hohen Nadelwäldern umgeben ist. Das Wasser wird ausschließlich durch Regen gespeist und ist außergewöhnlich rein.

Der letzte erwähnenswerte See, Lacul Rosu (der Rote See) in der Nähe der Bicaz-Klamm im Hasmas-Gebirge, ist ein natürlicher Stausee, der durch einen großen Erdrutsch im Jahr 1837 entstand. Seinen Namen trägt er, weil Eisenoxide sein Wasser manchmal rötlich schimmern lassen.

Lacul Beliș-Fântânele ist ein Stausee

Rumänien ist in vielerlei Hinsicht ein atemberaubendes Land, aber wenn es um Overlanding in Europa geht, ist die Weite der Karpaten mit ihren wechselnden Landschaften und guten Erreichbarkeit ein Ziel, das man in Betracht ziehen sollte.

Die Gastfreundschaft, die wir während unseres Aufenthalts erfahren haben, lässt sich mit einigen Anekdoten verdeutlichen. Die erste hat sich mir aufgrund einer eher untypischen Situation eingeprägt: Alles begann ein Jahr zuvor, als ich meinen Waschbeutel verlor. Er hatte mich jahrzehntelang begleitet, und mit seinem stetig ergänzten Inhalt war ich für die meisten Eventualitäten gerüstet (tägliche Hygiene, medizinische Versorgung und andere nützliche Kleinigkeiten). Die meisten Dinge vermisst man erst, wenn man sie am dringendsten braucht. Nun, in diesem speziellen Fall war eine Naht aufgeplatzt und musste repariert werden. Wie zutreffend Murphys Gesetz war, zeigte sich, als das Mini-Nähset, das ich immer dabei habe, durch Abwesenheit glänzte.

Beim Überquerung des Flusses Mures

Der Besuch in einem Supermarkt in der nächsten Kleinstadt erwies sich als erfolglos, aber jemand, der Deutsch sprach, gab mir freundlicherweise den Tipp, es in einem nahegelegenen Bekleidungsgeschäft zu versuchen. Da ich der rumänischen Sprache nicht mächtig bin, erklärte ich dem Inhaber und einigen anderen Anwesenden pantomimisch mein Anliegen. Die Antwort waren Kopfschütteln und abwinkende Finger—bis ein Mann mir gestikulierend zu Verstehen gab, ihm zu folgen. Er führte mich wie an einer unsichtbaren Leine aus dem Gebäude und wir liefen etwa 500 m entlang einer viel befahrenen Straße, bis wir vor einer Öffnung in der Wand anhielten, die ich sicher übersehen hätte, selbst wenn ich gewusst hätte, wonach ich suchte. Als wir den schmalen Raum betraten, begann mein Guide ein Gespräch mit der einzigen anderen Person im Raum. Eine Schublade öffnete sich, und sofort auf dem Tresen lagen kleine flache Päckchen und Spulen in verschiedenen Größen.

Minuten später zahlte ich vier Lei (etwa €0,80) und hielt eine kleine Papiertüte mit Nadeln und Faden in der Hand.

Sonnenuntergang bei Bihor

Das Gesicht meines Wohltäters verzog sich zu einem breiten Grinsen, das sich auf seine Augen übertrug. Er schien noch erleichterter zu sein als ich, dass wir gefunden hatten, was wir suchten. Als er ging, drehte er sich zu mir um, nahm meine Hand in beide Hände und schüttelte sie, nickte und sagte etwas, das ich leider nicht verstand. Und dann war er verschwunden.

Das zweite Beispiel grenzenloser Großzügigkeit kam aus heiterem Himmel. Wir waren auf der Suche nach einem Lagerplatz für die Nacht und überlegten gerade, auf einer Anhöhe mit endlosem Blick über die sanften Hügel zu übernachten. Ein Auto hielt hinter mir, aber ich schenkte ihm keine besondere Aufmerksamkeit, bis ich Schritte hörte und ein Mann, der ein tadelloses Englisch mit Londoner Akzent sprach, sich erkundigte, ob er helfen könne. Er erklärte, jemand habe ihn angerufen und gesagt, es sähe so aus, als wollten Leute auf seinem Grundstück campen.

Eine der vielen schönen Kirchen, die man im ganzen Land findet

Ich wollte mich schon für unser Eindringen entschuldigen, als er mich unterbrach. Ob wir nun blieben oder nicht, war nicht von Belang. Octavian, wie er sich vorstellte, machte sich viel mehr Sorgen über eine mögliche Schlechtwetterfront, die uns in der Nacht erreichen würde. Angesichts des aufkommenden Sturms schlug er vor, ihm zu seiner Hütte zu folgen, wo wir die Nacht geschützter verbringen könnten. Sie war nur ein paar Kilometer entfernt. Ich wollte nicht unhöflich sein und sein Angebot ablehnen, also packten wir alles in den Van und folgten ihm.

Kurvenreiche Straßen, die sich zu schmalen Pfaden verengten (kaum breiter als der Van), je tiefer wir in den dichten Wald fuhren, führten uns schließlich zu einem Tor in einer Sackgasse. Wir fuhren hindurch und hinauf zu seiner Hütte…die sich als Haus mit sechs Schlafzimmern, einem großen Garten und einem Anbau aus rotem Holz entpuppte, der mit einem schweren Holztisch und genügend Stühlen für eine große Familie und Freunde ausgestattet war. Drinnen führte er uns kurz herum und zeigte uns die Speisekammer, in der geräuchertes Fleisch und Würste von der Decke hingen. “Nehmt euch, was ihr wollt”, sagte er, als er mir den Haustürschlüssel in die Hand drückte und sich anschickte zu gehen.

Achte auf Herden auf den Straßen, wenn du von Dorf zu Dorf fährst

Ich fragte, ob er nicht bleiben wolle. “Oh nein, ich muss zurück zu meiner Frau und meinen Kindern, damit wir zu Abend essen können, bevor sie ins Bett gehen. Macht es euch bequem und versteckt den Schlüssel, wenn ihr morgen früh geht.” Ich war verblüfft. Octavian kannte mich nicht, und doch war er bereit, drei Fremden in seinem Haus Schutz vor dem Sturm zu bieten und uns mit einer vollen Speisekammer allein zu lassen.

Wir tauschten Telefonnummern aus, und ich erfuhr, dass er eine Baufirma in London besaß, wo er jeden Monat zwei Wochen verbrachte, um sicherzustellen, dass seine Mitarbeiter genug Arbeit hatten und seine Kunden zufrieden waren.

Ein Relikt der frühen Industrialisierung in der Nähe von Arad.

Das war’s. Blindes Vertrauen oder einfach ein großes Herz? Auf jeden Fall war es ein weiteres Beispiel für die fast grenzenlose Großzügigkeit und Gastfreundschaft, die wir immer wieder erlebten.

REISETIPPS

Die Amtssprache ist Rumänisch. Einige verstehen Englisch, Deutsch, Französisch oder Italienisch.

Rumänien trat 1. Januar 2007 der EU bei, gehört aber nicht zum Schengenraum. Bürger der EU-Mitgliedstaaten können mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis einreisen. Alle anderen Reisenden benötigen einen gültigen Reisepass und ggf. ein Visum: www.e-visa.mae.ro

MEDIZIN
Eine Auslandskrankenversicherung wird empfohlen. Krankenhäuser entsprechen nicht dem in Westeuropa üblichen Standard, daher sollte man eine medizinische Notfallausrüstung mitführen. Bei einer schweren Erkrankung oder Verletzung ist eine Rückführung in die Heimat ratsam; eine Zusatzversicherung für diesen Fall hat sich bewährt. Vor der Einreise sind keine Impfungen vorgeschrieben; bei einem Aufenthalt von mehr als ein paar Tagen werden jedoch Impfungen gegen Tollwut (streunende Hunde) und Hepatitis B empfohlen.

FAHRZEUG
Neben Fahrzeugpapieren ist auch eine gültige grüne Versicherungskarte (auch für Anhänger) mitzuführen. Alle Pkws, Wohnmobile und Nutzfahrzeuge müssen in Rumänien eine E-Vignette kaufen (https://digitale-vignette-ro.online/). Zum Zeitpunkt der Drucklegung waren Motorräder von der Vignettenpflicht ausgenommen; bitte informiere dich vor Einreise über etwaige Änderungen.

FAHREN
Kraftstoff ist leicht zugänglich; in abgelegenen Gebieten ist es jedoch ratsam, einen Ersatzkanister mitzuführen. Die Geschwindigkeit ist innerorts auf 50 km/h begrenzt, auf Landstraßen 90 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Es besteht Anschnallpflicht und auf Landstraßen und Autobahnen muss mit Licht gefahren werden. Alkohol am Steuer ist verboten (Null Promille). Bei Nachtfahrten können dir Fahrzeuge ohne Licht, langsame Fahrzeuge und sogar Pferdefuhrwerke begegnen.

DOKUMENTE
Wer mit Hunden, Katzen und Frettchen reist, benötigt einen Nachweis der Tollwutimpfung und ein amtliches Gesundheitszeugnis für Haustiere; die Tiere müssen gechippt sein. Weitere Informationen unter: www.pettravel.com/immigration/romania.cfm

WÄHRUNG
1 Leu (RON) = ca. €0,20. Geldautomaten akzeptieren die gängigen internationalen Kredit- und Debitkarten, allerdings kann eine Gebühr anfallen. Mastercard- und Visa werden von vielen Unternehmen akzeptiert.

KLIMA
Rumänien hat ein gemäßigtes Klima mit vier Jahreszeiten. Das Wetter kann regional sehr unterschiedlich sein, aber im Allgemeinen sind die Sommer heiß und die Winter kalt, besonders in höheren Lagen. Mit Schneefall sollte man zwischen Mitte Dezember und März rechnen.

CAMPING
Offiziell ist das Wildcampen nicht erlaubt. Es wird jedoch häufig geduldet. Halte dich an den gesunden Menschenverstand und Leave-No-Trace-Grundsätze. Wenn man dich auffordert, weiterzuziehen, tu dies höflich und nimm alle deine Habseligkeiten, Abfälle usw. mit.

EIN RÜCKBLICK AUF DIE SUPERKARPATA-TROPHY 2022

“Man muss nicht verrückt sein, um an der SuperKarpata teilzunehmen. Aber es hilft.”

Vor kurzem habe ich Cape Cold to Cape Hot von Richard Pape gelesen. Es handelt von seiner Reise vom Nordkap nach Kapstadt, die er 1955 ausgerechnet in einem Austin A90 (einer britischen Mittelklasselimousine) absolvierte. Er kannte den Anfang und das Ende der Reise. Was dazwischen lag, war zu einem gewissen Grad unbekannt. Dennoch meisterte er einige bemerkenswerte Herausforderungen und stellte mit seiner triumphalen Ankunft in Kapstadt einen neuen Weltrekord auf. Verglichen mit Overlanding im 21. Jahrhundert war Papes Abenteuer eine Pioniertat. Heute sind kaum noch ähnliche Herausforderungen zu finden. Selbst die glorreichen Zeiten der Camel Trophy, die zwischen 1980 und 2000 stattfand, sind in die Annalen der Geschichte eingegangen. Doch der fast vergessene Geist des fahrzeuggestützten Langstreckenabenteuers ist keineswegs tot.

Fast 70 Jahre nach der inspirierenden Fahrt von Pape und mehr als zwei Jahrzehnte nach der letzten Camel Trophy verkörpert und bewahrt die SuperKarpata Trophy den Geist des Expeditionsabenteuers…2022 fand nach einer (unfreiwilligen) dreijährigen Unterbrechung die 16. Trophy statt.

Seit ihrer Premiere 2004 hat sich die SuperKarpata stetig weiterentwickelt, und die Veranstaltung im Jahr 2022 war mit Abstand die größte: 87 Fahrzeuge, verteilt auf 41 Teams aus neun Ländern. Die teilnehmenden Fahrzeuge entsprachen ziemlich genau dem, was man erwarten würde: Suzuki Jimny, Mercedes/Puch G, Isuzu, Land Rover, Jeep, Toyota, Nissan, Mitsubishi und Pinzgauer. Bei den Anforderungen an die Fahrzeuge sind die Organisatoren nachsichtig: Sie dürfen nicht schwerer als 7,5 Tonnen sein und müssen mit Überrollkäfig und Seilwinde ausgestattet sein. Was die Fahrer und Beifahrer anbelangt, so sollte, wer die Chance auf eine erfolgreiche Platzierung anstrebt, über Navigations- und Offroad-Erfahrung, mechanisches Geschick und einen gesunden Teamgeist verfügen.

Die Feierlichkeiten begannen mit einer Kick-Off-Party im Hellsklamm Offroadpark vor den Toren Wiens, wo jedes Team die Möglichkeit hatte, sich auf der Bühne vorzustellen. Bei der Ankunft erhielt jedes Fahrzeug seine Startnummer und wurde mit einem Tracker ausgestattet, sodass die Organisatoren jederzeit über Standort und genaue Route der Teilnehmer informiert waren.

Am nächsten Morgen erreichten alle Teilnehmer nach einer neunstündigen Fahrt durch Österreich und Ungarn den Start in Rumänien, wo das Empfangskomitee sie mit einem traditionellen rumänischen Gulasch, Bier und Schnaps erwartete.

Die Teilnehmer kommen nach der neunstündigen Fahrt aus Österreich an

Nach der möglicherweise letzten Nachtruhe für einige Tage beriefen die Organisatoren eine Sitzung ein. Ein letztes Mal wurden die Regeln und Vorschriften besprochen, Sachspenden von jedem Team eingesammelt [im Rahmen der Ukraine Hilfe], und an jedes Fahrzeug wurde ein Laib Brot verteilt. Alle relevanten Koordinaten für die erste Etappe wurden zu einem bestimmten Zeitpunkt hochgeladen und freigegeben, darunter auch die Grenzen des Korridors tief in den Wäldern der Karpaten, der nicht weniger als 4.000 km2 umfasst. Getreu dem Hashtag der Veranstaltung #findyourowntrack gibt es kein Roadbook. Jedes Team muss sich auf die Karten stützen, die es bevorzugt, und eine Route planen, die es für machbar hält. Dann ging es los.

Jedes Fahrzeug wurde mit einem frischen Laib Brot losgeschickt

Auf halber Strecke trafen sich alle in einem Hotel, wo es eine Mahlzeit, heiße Duschen und die Möglichkeit gab, unterwegs erlittene Schäden an den Fahrzeugen zu reparieren. Bei einer Herausforderung wie der SuperKarpata Trophy ist jedoch häufig auch die Fähigkeit der Teilnehmer gefragt, im Feld Reparaturen und Bergungen durchzuführen. Die genaue Kenntnis des eigenen Fahrzeugs, das Mitführen der Teile, von denen man weiß, dass sie am ehesten ausfallen können (und die Fähigkeit, kreative Reparaturen durchzuführen, wenn etwas Unerwartetes kaputt geht), sind eine Herausforderung für sich—schließlich ist das Gewicht an Bord für einige der kritischen Passagen, die die Teams bewältigen mussten, entscheidend.

Als ob die geografischen Extreme von Bergen und Wäldern nicht schon genug wären, wollte Zeus auch noch ein Wörtchen mitreden. In diesem Jahr war das Wetter größtenteils günstig, aber ein heftiger Sturm sorgte dafür, dass der Boden auf halber Strecke durchtränkt und schwieriger wurde.

Eine gute Vorbereitung ist eine sichere Lösung für die meisten brenzligen Situationen

Nach einigen weiteren Tagen fernab der Zivilisation und dem Überqueren der Ziellinie trafen sich alle Teilnehmer im Ramada Hotel in Oradea zur Abschlussfeier und Siegerehrung. Die Fahrzeuge konnten in einer nahe gelegenen Tankstelle gereinigt werden, und der Hotelparkplatz strotzte nur so von kampfgeschädigten Geländewagen.

Georg Müller-Hartburg hat, unterstützt von seiner Familie und enthusiastischen Crew, eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, die er selbst wie folgt beschreibt:“Die SuperKarpata Trophy ist ein weltweit einzigartiges Konzept. Eines der letzten Expeditionsabenteuer mitten in Europa.

Offroad-Fahren in seiner Urform, eine Expedition in einem unbekannten Gebiet. #findyourowntrack”

Das Konzept 16 Jahre lang aufrechtzuerhalten, ist keine leichte Aufgabe. Die Beliebtheit jeder Veranstaltung und der Geist des Abenteuers und der Kameradschaft, die von jedem Teilnehmer ausgeht (von denen viele Jahr für Jahr wiederkommen), ist ein Tribut an die zahllosen Stunden Arbeit, die die Organisatoren investieren, um jede neue Trophy anspruchsvoller, aufregender und immer wieder anders zu gestalten.

Picture of Elisabeth Brailey

Elisabeth Brailey

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