fbpx
rooftop tent at night

17/31: Dachzelt—Laden und Licht

Sprache wechseln Englisch

So sehr ich auch glauben möchte, dass ein Dachzelt die beste Ausrede für eine spontane Flucht aus dem Alltag ist und ein fantastischer Vorwand, um sich von gesellschaftlichen Erwartungen und den Nachrichten zu distanzieren…doch unser moderner Lebensstil bindet uns wie nie zuvor an Handys und Tablets—und das nicht nur im negativen Sinne: Sie sind unsere Navis, wenn wir Orte erkunden, an denen wir noch nie waren, sie übersetzen, wenn wir uns in fremden Ländern befinden, und sie sind eine wichtige Kommunikationslinie, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollten.

Und dann ist da noch die Frage der Beleuchtung, wenn die Sonne untergegangen ist, und der anderen Gadgets, auf die wir uns verlassen, um unsere Abenteuer festzuhalten: Drohnen und Action-Cams.

LICHT

Man sieht nicht jeden Tag Dachzelte mit einer komplett autarken Stromversorgung; einige Anbieter haben batteriebetriebene LED-Leuchten im Programm, die mit Haken an der Decke, an einem Netz oder am Zeltgestänge aufgehängt werden können. Beim Kauf von LED-Lampen für die Nacht solltest du auf warmweißes Licht achten oder solche wählen, die von kaltweiß auf warmweiß umschaltbar sind. Wenn sie zudem dimmbar sind, umso besser.

Eine preiswerte LED-Lichterkette erhellt das ganze Zelt, ohne zu stören.

STROMVERSORGUNG

Zum Laden von Handys kann man natürlich auf eine Powerbank zurückgreifen; aber du solltest dir auch die Frage stellen, wie viele Ladevorgänge du eigentlich brauchst. Musst du mehr als ein Handy laden, ist ein tragbares Powerpack mit 230V-, 12- und USB/USB-C-Anschlüssen die flexiblere Lösung. Diese decken den gesamten Ladebedarf für mehrere Tage, bevor sie selbst wieder aufgeladen werden müssen, sind aber sperriger und in einem engen Zelt weniger praktisch.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Fahrzeugstarthilfe (Booster) der neuesten Generation. Vergessen sind die werkstattüblichen Geräte, die die Größe einer Autobatterie hatten und ebenso viel wogen. Moderne Starthilfen haben Taschenformat und können Handys, Tablets und andere Akkus mehrere Tage lang laden, bis sie selbst wieder aufgeladen werden müssen.

SOLAR

Solarenergie hebt deine Dachzeltechnik auf die nächste Stufe. Softshell-Zelte lassen sich nicht so einfach mit diesem Luxus ausstatten, aber die ebene Fläche auf einem Hartschalen- oder Hybridzelt schreit geradezu danach, sinnvoll genutzt zu werden.

Ein fest installiertes Solarpanel kann einen Solarwandler und eine Batterie speisen, die USB/USB-C-, 12V- oder sogar 230V-Steckdosen mit Strom versorgen, wenn du einen Wechselrichter hast.

Will man alles im Zelt unterbringen, braucht man eine kompakte Batterie, die Elektronik, Kabel und Steckdosen. Das ist nicht gerade platzsparend und man darf das zusätzliche Gewicht nicht vergessen.

Wenn du dich für diese Lösung entscheidest, ist es ratsam, den verfügbaren Platz auf dem Zeltdach für das Solarpanel zu nutzen, die elektronischen Geräte im Auto zu installieren und nur die notwendigen Steckdosen im Zelt zu verkabeln.

Bedenke, dass jedes Loch, das du bohrst, ein potenzielles Leck sein kann.

FAZIT

Licht ins Dunkel des Zeltes zu bringen und das Handy aufzuladen ist weder Raketenwissenschaft noch teuer. Wer mehr Strom für mehr Geräte benötigt, sollte überlegen, ein komplettes Stromversorgungssystem in sein Auto einzubauen, mit dem man auch einen Kühlschrank betreiben kann.

Was auch immer du brauchst, glaube ja nicht, dass du die Starterbatterie deines Wagens unbegrenzt anzapfen kannst. Du willst nicht irgendwo liegen bleiben und den Motor nicht mehr starten können. Außerdem sind Starterbatterien nicht dafür ausgelegt, ständig Strom aus ihren Reserven zu ziehen—sie sind besser darin, in kurzen Zeitabständen viel Strom zu liefern.

Das Thema Solar, Solarwandler, Zusatz-/Bordbatterie, Wechselrichter und Steckdosen ist viel komplexer, als in diesem kurzen Überblick dargestellt werden kann. Wir werden es aber in Kürze in einem separaten Artikel ausführlich behandeln.

Fotografie: Frank Schrader

NEXT: Einstiege

Picture of Mike Brailey

Mike Brailey

Born in the UK, Mike went to school in England and France before hiking across most of Europe in his early twenties. With a background as a photographer and engineer in the automotive industry, he has worked in Europe, the Middle East, South Africa, Southeast Asia and the Americas. His heart beats for classic cars and motorcycles, favouring an expedition equipped 1963 Land Rover Series IIA for overlanding. He is an outdoor enthusiast and, in 2016, followed his vocation to become an adventure journalist.