Wer in ein Dachzelt investiert, muss über die offensichtlichen und unmittelbaren Eigenschaften hinausdenken. Denk an deine langfristige Campingerfahrung und überlege, wie jedes Detail zu deinem Abenteuer beiträgt. Überlege auch, wie sich Personenzahl, Wetterschwankungen und allgemeine Klimabedingungen auf dich und deine Mitreisenden auswirken.
Der Innenraum ist hier wahrscheinlich der wichtigste Faktor, und ich möchte aus gutem Grund schon jetzt darauf eingehen. Ein Dachzelt ist in erster Linie zum Schlafen da, also muss der Komfort ganz oben auf der Liste stehen, und damit meine ich nicht, wie einladend die Matratze ist—zumindest noch nicht. Dazu später mehr.
MATRATZENFLÄCHE: DEN RICHTIGEN (SCHLAF)PLATZ FINDEN
Mit wie vielen Personen teilst du das Zelt? Planst du kuschelige Nächte zu Zweit oder soll es ein Familienzelt werden, in dem außerdem auch Kinder schlafen? Wer schon einmal ein Bett mit Kindern geteilt hat, weiß, wie deren unruhiger Schlaf deinen Komfort beeinträchtigen kann!
Vergewissere dich, dass die Länge der Matratze für das größte Mitglied deiner Truppe ausreicht, und achte auf die Schräge der Wände. Die Hersteller rühmen sich oft mit den Maßen ihrer Matratzen, aber wenn Dachschrägen die Liegefläche einschränken, sollte man sich fragen, ob die Matratze (oder das Zelt) wirklich geeignet ist.
Platz zum Entspannen
Das Wetter in Europa ist bekanntlich unberechenbar. Es gibt Tage, da sucht man Schutz vor Sturm und Regen, indem man sich drinnen verbarrikadiert. Achte auf die Größe des Zeltes, wenn du zwei, drei oder sogar vier Personen auf engem Raum unterbringen willst. Reicht der Platz aus, um sich zu bewegen, ohne dass sich die Gemüter erhitzen? Können alle bequem sitzen (Deckenhöhe)?
Saisonale Überlegungen: Dem Wetter angepasste Kleidung
Wann soll das Zelt genutzt werden? In den warmen Sommermonaten ist es einfach, in ein T-Shirt und kurze Hosen zu schlüpfen. Wenn es jedoch kälter wird, ist dickere Kleidung erforderlich. Achte darauf, dass genügend Platz vorhanden ist, um sich bequem an- und ausziehen zu können und um dicke Jacken und Hosen über Nacht zu verstauen.
Wenn schlechtes Wetter vorhergesagt wird, sollte man sich überlegen, wo man Schuhe oder Stiefel aufbewahrt. Manche Zelte bieten an der Seite und am Fußende der Matratze Stauraum für Schuhe, aber hat dein Zelt auch Außentaschen für nasse und matschige Schuhe? Dasselbe gilt für sandige Schuhe—glaub mir, es dauert ewig, die Matratze ohne Staubsauger zu reinigen.
Eingangswand: Witterungsbeständigkeit ist gefragt
Ein Aspekt, der gerne vernachlässigt wird, ist die Eingangswand, insbesondere im Hinblick darauf, wie sie bei nassem, stürmischem Wetter den Innenraum beeinflusst. Dies gilt sowohl für schräge als auch für senkrechte Wände. Normalerweise wird die Tür von unten nach oben geöffnet; sobald die Spannung nachlässt, flattert sie im Wind und Regen kann eindringen. Damit das Bett(zeug) beim Betreten und Verlassen des Zeltes nicht nass wird, kann man die Matratze mit einem großen Handtuch vor Regen schützen.
WELCHES ZELT BIETET DEN MEISTEN PLATZ?
Wenn es darum geht, den Innenraum zu maximieren, haben Softshell-Zelte in der Regel die Nase vorn. Diese Zelte verdoppeln ihre Grundfläche, wenn man sie aufklappt, und haben senkrechte Seitenwände. Zusätzlich schützen oft kleine Vordächer den Eingang und die Fenster vor der Witterung. Zeltstangen, die in die in der Zelthaut eingearbeitet sind, heben die Konstruktion beim Öffnen an und sorgen für eine effektivere Raumausnutzung. Wichtig ist, dass die Wände am Kopf- und Fußende der Matratze nur einen minimalen Einfluss auf die Gesamtlänge der Matratze haben, was den Schlafkomfort erhöht.
Im Gegensatz dazu haben Hartschalenzelte in der Regel Außenmaße, die etwas größer sind als die Matratze. Bei der Wahl eines keilförmigen Modells sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein flacher Winkel des Deckels die Funktionalität an einem Ende der Matratze beeinträchtigen kann. Außerdem sind die meisten Hardshell-Zelte mit Gasdruckfedern zum leichteren Öffnen ausgestattet, die sich im Inneren des Zeltes befinden und die Bewegungsfreiheit einschränken können.
Wenn dein Hartschalenzelt senkrecht nach oben öffnet und vier senkrechten Wänden hat, wirst du feststellen, dass an zwei Seiten des Zeltes Scherengestänge montiert sind. Auch diese Konstruktion kann die Bewegungsfreiheit einschränken, daher ist es wichtig, dies vor dem Kauf zu berücksichtigen.
Achte immer darauf, dass die Eingangs- und Fensteröffnungen ausreichend vor Regen geschützt sind.
Hybridzelte sind eine attraktive Mischung aus Soft- und Hardshell-Zeltkonstruktion. Die Breite der Matratze bestimmt die Größe der Hartschale, während die Länge der Liegefläche von der Ausklappfunktion profitiert, wodurch das Zelt viel Platz bietet. Bei diesen Hybridmodellen werden kleinere Gasdruckfedern verwendet, die weniger störend sind. So entsteht ein großzügigeres Raumgefühl.
Wirf auch einen genaueren Blick auf die Eingangswand, die in der Regel ziemlich gerade ist, und prüfe den Winkel des Dachs, um sicherzustellen, dass die volle Länge der Matratze genutzt werden kann.