LAND ROVER GEHT NACH DAKAR: DER DEFENDER D7X‑R IST KEIN GERÜCHT MEHR

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Vergiss Heritage. Vergiss Nostalgie. Das hier ist kein Serienmodell, das cool aussehen soll. Der Defender geht ins Rennen – und nicht irgendwohin. Er steuert direkt in den Staub und das Höllenfeuer der Dakar Rally, dem härtesten Offroad-Rennen der Welt.

Willkommen beim Defender Dakar D7X‑R. Ein seriennaher Prototyp, der in die Dünen der Sahara geworfen wurde – nicht für Schlagzeilen, sondern fürs Überleben. Das ist kein Defender, der Abenteuer nur vorgibt. Das hier ist echt.

Defender Dakar D7X‑R

Vom Band in die Brennzone

Der D7X‑R wird in der „Stock“-Kategorie antreten – das heißt, er bleibt technisch nah am Serien-Defender. Unter der Haube steckt ein 4,4-Liter-V8-Biturbo, das Fahrwerk basiert auf der gleichen Alu-Monocoque-Plattform wie beim Straßenmodell. Ja, er trägt Tarnfolie. Ja, es ist noch ein Prototyp. Aber die Mission ist klar: keine Spielereien – nur Substanz.

Um zu beweisen, dass er der Hitze standhält – im wahrsten Sinne – schleppte Land Rover den Prototypen in die Sahara. Die Dünen interessiert kein Markenimage. Nie. Was zählt, sind Belastbarkeit, Fahrbarkeit und eine Zähigkeit, die nicht einfach angeschraubt wird.

„Unser erster offizieller Test ist ein großer Meilenstein … Das Team leistet phänomenale Arbeit, während wir uns auf das härteste Offroad-Rennen der Welt in nur acht Monaten vorbereiten.“
James Barclay, Geschäftsführer, JLR Motorsport

Die Fahrer: Eine Legende und ein Raketenstarter

Die Schlagzeile? Stéphane Peterhansel – Dakar-König – fährt jetzt Defender. 14 Siege auf Motorrad und im Auto. 35 Starts. Der Mann hat mehr Dakar-Erfahrung als ganze Teams. Er ist alles gefahren. Aber 2026 setzt er auf Land Rover.

„Der Defender ist eine ikonische und fähige 4×4 – für mich die perfekte Kombination. Ich freue mich auf den Einstieg in die Stock-Kategorie … Es war großartig, den D7X‑R zum ersten Mal zu fahren.“
Stéphane Peterhansel

Ein kluger Schachzug. Peterhansel bringt nicht nur Tempo, sondern auch Erfahrung. Die misst man in Knochenbrüchen und vergrabenen Achsen.

Stephane peterhansel
rocas baciuska

Neben ihm? Die Wildcard: Rokas Baciuška, 25, Litauer, bereits Weltmeister. Hungrig, scharf, unbelastet. Dritter bei seinem Dakar-Debüt 2022. Zweiter 2023. Dritter in T3 bei der 2024er-Ausgabe.

„Der Defender ist eine unglaubliche Marke … Ich bin stolz, Teil dieses Programms zu sein. Ich kann es kaum erwarten, mit den Tests für die Dakar 2026 zu beginnen.“
Rokas Baciuška

Zwei Fahrer. Zwei Extreme. Eine Legende und ein Talent auf dem Weg nach oben. Ein starkes Duo.

Gebaut, um einzustecken

Was unter der Haut des Defender D7X‑R steckt, zählt. Das ist kein Rennwagen-Mutant aus dem Labor. Er teilt sich das Gerüst mit dem Serienmodell – gleiche Plattform, gleicher Antrieb. Genau darum geht’s.

„Stock“ heißt nicht weich. Die FIA hat das Regelwerk für die Stock-Klasse der W2RC 2026 erweitert. Mehr Leistung, mehr Federweg, bessere Kühlung. Der Defender Dakar D7X‑R wird zum Prüfstein – für die Frage, ob Luxus-SUVs wirklich aushalten.

Deshalb bleibt JLR bodenständig. Die Karosserien der Wettbewerbsfahrzeuge kommen direkt aus dem Werk in Nitra, Slowakei. Was dort verschweißt, verschraubt und verdrahtet wird, muss im Januar Hitze, Höhe und Navigationsterror standhalten.

Ein größerer Plan

Drei D7X‑Rs werden 2026 bei der Dakar starten. Zwei davon bestreiten zusätzlich die World Rally-Raid Championship (W2RC) – eine Serie, die Ausdauer auf brutalstem Terrain fordert.

Das ist kein PR-Stunt. Das ist ein Bekenntnis. Ein langfristiger Plan. So wie Toyota den Hilux zur Legende gemacht hat, will Land Rover zeigen: Der Defender ist mehr als ein Name. Er ist eine Waffe.

Der dritte Fahrer und alle Navigatoren werden später im Jahr bekannt gegeben. Bis dahin läuft das Testprogramm weiter – Wüste, Schotter, Staub, Wiederholung.

Warum das zählt

Das hier ist kein Marketing-Nebel. Das ist Land Rover mit geballten Fäusten. Jahrelang war der Defender eingemottet in Nostalgie. Zu heilig, um ihn zu fordern. Zu historisch, um ihn zu riskieren. Damit ist jetzt Schluss.

Der Einstieg in den Rally-Raid ist kein Zubehörverkauf. Es geht um Glaubwürdigkeit. Es geht darum, den Defender wieder dorthin zu schicken, wo er hingehört. Und wenn er bricht? Gut. Dann wird er repariert – und weitergefahren.

Genau das ist Dakar. Es trennt Blender von Biss. Es testet Metall – und Mentalität.

Mit dem D7X‑R steigt Land Rover in den Ring. Die Botschaft ist klar:
Wir sind zurück. Und wir machen keine Gefangenen.

DEFENDER

Picture of Mike Brailey

Mike Brailey

Born in the UK, Mike went to school in England and France before hiking across most of Europe in his early twenties. With a background as a photographer and engineer in the automotive industry, he has worked in Europe, the Middle East, South Africa, Southeast Asia and the Americas. His heart beats for classic cars and motorcycles, favouring an expedition equipped 1963 Land Rover Series IIA for overlanding. He is an outdoor enthusiast and, in 2016, followed his vocation to become an adventure journalist.