Breaking the Cycle Across Australia #13: Von Tjuntjuntjara durchs Plumridge Lakes-Reservat nach Leonora

Sprache wechseln: Englisch

Tage: 63-69
Daten: 12. – 18. August
Distanz: 684 km
Gesamtdistanz 2023: 4.514 km
Gesamtdistanz (2021/2023): 6.042 km

Trackingkarte: https://z6z.co/breaking-the-cycle-australia/

Von Tjuntjuntjara aus fuhren wir nach Laverton und Leonora in den nördlichen Goldfeldern (Westaustralien). Eine ungewöhnliche Route für Autofahrer mit vielen Unbekannten in Bezug auf das Gelände und den Straßenzustand.

TAG 63 | 106 KM

Ich bedauerte, Tjuntjuntjara schon verlassen zu müssen, denn es gab noch so viel zu sehen. Es führte eine Hauptstraße von Tjuntjuntjara nach Kalgoorlie, dem nächstgrößeren Zentrum in über 650 km Entfernung, und ihr Zustand war gut, sodass ich recht gut voran kam; aber gegen Ende des Tages drehte der Wind und ich musste gegen eine starke Südwestbrise ankämpfen. Ich hatte die Kreuzung Tjuntjuntjara Road / Connie Sue Highway im Visier, musste aber wegen des Windwiderstandes 15 km vorher aufgeben. Außer einer kleinen Gruppe skelettartiger Bäume gab es kaum Schutz vor dem Wind. Ein Lagerfeuer gab es in dieser Nacht nicht.

Ein Keilschwanzadler

TAG 64 | 109 KM

Glücklicherweise hatte der Wind am nächsten Morgen nachgelassen. Nach 15 km auf der Tjuntjuntjara Road bog ich nach Süden auf den Connie Sue Highway ab, ein weiteres Teilstück von Len Beadells Straßennetz, benannt nach einer seiner Töchter. Der Abschnitt, dem ich folgte, war als Teil der Strecke von Tjuntjuntjara nach Kalgoorlie ausgebaut worden und daher im Vergleich zum Rest des Connie Sue, der aus kaum mehr als zwei Spurrillen besteht, eine anständige Schotterstraße. Anfangs hatte ich noch Rückenwind, doch dann zogen dunkle Regenwolken auf, der Wind drehte sich und der Himmel riss auf, gerade als ich die Fahrzeuge zur ersten Pause des Tages einholte.

Der Connie Sue Highway vor dem Regen.

Der Regenschauer war recht kurz, ebenso meine Fahrt auf dem Connie Sue Highway. Nach 39 km bog ich nach Westen auf eine Nebenstraße ab, die Rason Lake Road—zwei Spurrillen, die sich zwischen Bäumen und Gestrüpp in Richtung Plumridge Lakes-Naturreservat schlängelten.

Plumridge Lakes-Naturschutzgebiet

Eine Tannenzapfenechse (Blauzungenskink) sonnt sich auf der Piste.

Dies war eine meiner Lieblingsstrecken. Die Piste schlängelte sich durch den Busch mit vielen Auswaschungen; immer wieder streifte ich Sträucher, die auf die Piste ragten. Da Autos hier nicht schnell fahren konnten, gab es keine Spurrillen—ein reines Vergnügen. Die Strecke war in letzter Zeit kaum befahren worden, und als ich vor dem Team herfuhr, durchbrach ich so viele Spinnennetze, die die Strecke überspannten, dass ich mich wie in einen Kokon eingehüllt fühlte!

Eine meiner Lieblingsstrecken.

TAG 65 | 93 KM

Leider hatte es in der Nacht geregnet und ich wachte in einem nassen Schlafsack auf—mein Zelt war nicht mehr wasserdicht. Wenigstens war die Strecke befahrbar, auch wenn der nasse Sand klebte und das Radfahren erschwerte. Die Straße wurde gerader und damit kamen auch wieder Spurrillen zum Vorschein.

Die Straße wurde gerader und damit kamen auch wieder Spurrillen zum Vorschein.

Nach etwa 25 km begann eine Steigung und nach 30 km bog ich von der Rason Lake Road auf eine noch kleinere Straße ab, die Plumridge Lakes Road.

Wir mussten anhalten und den Wegweiser konsultieren, um sicher zu gehen, dass wir in die richtige Richtung fuhren!

Der erste Teil der Strecke führte durch Sanddünen; ich überquerte weiche Kuppen, aber die Spurrillen waren schlimmer. Zwar nicht so schlimm wie auf dem Anne Beadell Highway, aber ich konnte nicht ausweichen und bekam keinen Schwung unter die Reifen.

Zurück auf sandiger Piste.

Wir kamen nur langsam voran. Mittags machten wir Pause inmitten weißer Sandkämme, auf denen nur kleine Sträucher wie Banksien und Grasbäume wuchsen, die auf dem kargen Sandboden überleben konnten. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ein Feuer die Landschaft verwüstet, und es gab kaum Schutz vor dem Wind.

Die Piste war kaum befahren, der Boden war karg und erst kürzlich von einem Feuer heimgesucht worden.

Gegen Ende des Tages kam ich an einigen Bergbaucamps vorbei. Die Straßen waren dadurch stärker ausgefahren und stellenweise sehr sandig. Der jüngste Regen hatte viele große Pfützen hinterlassen; viele konnte ich umfahren, aber einige musste ich durchqueren (nicht gut für die Haltbarkeit der Fahrradteile).

TAG 66 | 92 KM

Wieder ein nasser Morgen, aber wenigstens sonnig. Eine gute Entscheidung, den Reifendruck vor dem Start zu reduzieren, denn die ersten 23 km waren tiefe Sanddünen und sehr anstrengend. Ohne das Fatbike hätte dieser Abschnitt einen Großteil des Tages in Anspruch genommen. Die Piste endete abrupt, als wir eine Straße zur Tropicana Goldmine erreichten, die nicht auf unseren Karten verzeichnet war. Aber nach wenigen Kilometern wurde klar, dass sie in die falsche Richtung führte, und wir mussten die Fortsetzung der Piste suchen, der wir gefolgt waren. Rick fand heraus, wohin wir mussten, und nach einer kurzen Teepause folgten wir einer anderen, wenig befahrenen Piste über Sanddünen und weite Ebenen, die einem Waldbrand zum Opfer geworden waren. Es gab praktisch keinen Busch ohne Brandspuren, aber fast überall trieben die Bäume wieder aus. Ich musste einen Teil des Geländes ablaufen, da die Piste kaum zu sehen war. Aber es war eine Freude durch jenen Teil des Busches zu radeln, der dem Feuer entgangen war.

Es war eine Freude, durch den Teil des Busches zu radeln, der dem Feuer entgangen war.
Ein Ameisennest an der Piste durch den nicht verbrannten Busch.

Ein Zeltplatz mit toller Aussicht hoch über dem Miningwal-See.

TAG 67 | 96 KM

In diesem Gebiet hatte es in letzter Zeit stark geregnet—alle Reifenspuren waren durch Sturzbäche weggespült worden. Die tiefsten Stellen der Piste waren immer noch nass und große Pfützen zogen sich über die gesamte Strecke.

Einer der Höhepunkte des Tages war eine abgebrochene Felswand mit einer Höhle, die einen tollen Unterschlupf und Aussichtspunkt bot. Ich nahm mir die Zeit, die Höhle zu erkunden.

Der Blick vom hinteren Teil der Höhle.

Flaschenbäume waren praktisch die letzten, die noch grün in einem anderen Flächenbrandgebiet standen. Bei näherer Betrachtung war eine Seite jedes Stammes verbrannt, während die andere Seite unbeschädigt war.

Zwei Flaschenbäume [Kurrajong] stehen dicht beieinander.
Der Stamm eines Flaschenbaums; eine Seite verbrannt, die andere vom Feuer verschont.

Mittags hielten wir bei einigen Ruinen, aber 3 km weiter trafen wir wieder auf eine breite Bergbaustraße. Diesmal war es die Route, die wir nehmen mussten, da sie dem Verlauf der alten Straße folgte. Die Fahrt auf der breiten Schotterpiste bei Gegenwind war nicht so interessant, aber ich holte verlorene Zeit wieder auf, sodass ich am nächsten Tag nur noch ca. 60 km bis Laverton fahren musste.

TAG 68 | 63 KM

Ich konnte den Tag entspannt angehen, denn ich musste nur noch einen halben Tag über Schotterstraßen nach Laverton fahren. Ich befand mich nun in Goldgräberland und entdeckte von der Straße aus viele verlassene Gold- und Nickelminen.

Als 1896 hier Gold gefunden wurde, hieß die Stadt noch British Flag. Ihren heutigen Namen verdankt sie dem Entdecker und Politiker John Forrest, der die Stadt zu Ehren von Dr. Charles Laver benannte. Laver, der mit dem Fahrrad von Coolgardie nach British Flag fuhr und mit einem großen Nugget zurückkehrte, ist es zu verdanken, dass finanzielle Mittel für die Goldminengesellschaft und den Bau der Siedlung aufgebracht wurden.

Dr. Charles Laver auf seinem Fahrrad—nach ihm wurde Laverton benannt.

TAG 69 | VON LAVERTON NACH LEONORA | 125 KM

Ich war ziemlich müde, als ich in Laverton ankam, und ein wenig besorgt, dass ich die gesamte Strecke von Laverton nach Leonora an einem Tag zurücklegen musste. Aber der leichte Tag in Laverton reichte aus, um mich ausreichend zu erholen. Ich genoss es, an den bunten Wildblumen am Straßenrand vorbei zu radeln. Ich fuhr bequem auf einer guten Asphaltstraße und hatte fast den ganzen Tag Rückenwind.

Wildblumen am Wegesrand.
Picture of Kate Leeming

Kate Leeming

Explorer/adventurer. Kate has cycled a distance greater than twice around the world at the Equator. In the early ’90s when she rode a total of 15,000 km as her way of experiencing Europe, Kate developed her passion for travelling by bicycle. Since then, Kate has stepped it up, performing three major expeditions: the Trans-Siberian Cycle Expedition from St. Petersburg to Vladivostok, the Great Australian Cycle Expedition with Greg Yeoman and the Breaking the Cycle in Africa expedition from Senegal to Somalia. Her next venture is Breaking the Cycle South Pole, which will be the first bicycle crossing of the Antarctic continent via the South Pole. She is preparing for this challenge with expeditions (polar, sand, altitude) on six continents.